Rhetorisches Verwirrspiel

Nach der Hessenwahl Die Regierung Koch-Hahn ist zweifellos eine bürgerliche, doch sie repräsentiert keine bürgerliche Mehrheit
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In Hessen regiert wieder eine "bürgerliche Mehrheit" - das hat man nicht selten lesen können. Es ist eine konfuse Wortmarke. Natürlich steckt ein Quentchen Wahrheit in ihr: CDU und FDP sind keine Arbeiterparteien. Ihre Politik schadet den Werktätigen mehr, als dass sie ihnen nützt. Aber wenn man nun schlussfolgert, sie könnten, da keine Arbeiterparteien, nur "bürgerliche" Parteien sein, und darin unterschieden sie sich etwa von den Parteien im Berliner Senat, dann beginnt die Konfusion. Was für eine Mehrheit bilden denn SPD und Linke, eine "proletarische Mehrheit" etwa? Ist es so klar, dass ihre Politik den Werktätigen mehr nützt, als dass sie ihnen schadet?

Die Konfusion hat ihre erste Wurzel darin, dass "bürgerlich" den Bourgeois mein