Spiel ohne Regeln

Weltordnung Die Krise zwischen dem Westen und Russland ist nicht mit dem Kalten Krieg vergleichbar, sie geht tiefer
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 16/2018
Sich auf eine Hängepartie einzulassen, wäre für beide Seiten hilfreich
Sich auf eine Hängepartie einzulassen, wäre für beide Seiten hilfreich

Foto: Stan Honda/AFP/Getty Images

Als in den letzten Jahren die Spannungen zwischen dem Westen und Russland zunahmen, urteilten eine Zeitlang viele Beobachter, der Kalte Krieg kehre zurück. Heute setzt sich die Einsicht durch, dass vielmehr etwas Neues geschieht. Nur was? Als auffälligstes Zeichen einer völlig veränderten Lage wird der „Tonfall“ genannt, den der Westen Russland gegenüber anzuschlagen beliebt. Es ist in der Tat niemals vorgekommen, dass man Chruschtschow oder Breschnew oder auch nur Stalin als Schurken und ihren Staat als Schurkenstaat hinzustellen versucht hätte. Die Staatsmänner der Sowjetunion durften sich jenes ganz selbstverständlichen Respekts erfreuen, wie man ihn heute dem türkischen Präsidenten und dem König von Saudi-Arabien entgeg