Staatskunst der Gipfeltreffen

Regierungsmechanik Von der informellen großen Koalition zur informellen Unionsregierung
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Besonders wer von den SPD-Bänken aus auf die Regierung schaut, wird glauben können, er sehe eigentlich zwei Regierungen, zwei Kanzler, ja zwei Kanzlerämter, die wöchentlich verhandeln. Diesen Eindruck haben Schröder und Müntefering erzeugt. Es blieb nicht dabei, dass Schröder noch im Abtreten die Koalitionsverhandlungen dominierte und sogar behauptete, er könne und müsse Kanzler bleiben. Aus der Legende, etwas wie ein Mit-Kanzler, also weit mehr als nur Vizekanzler zu sein, machte dann Müntefering ein Organisationsmodell. Er führte die Regelung ein, dass alle SPD-Bundesminister sich vor den Kabinettssitzungen unter seiner Leitung regelmäßig treffen und absprechen. Die Unionsseite sah sich genötigt, das Gleiche zu tun. So