Kirchenkampf in der Ukraine: Der Staat schwächt seine demokratische Glaubwürdigkeit

Kirche und Krieg Die traditionelle Orthodoxe Kirche hat sich vom Moskauer Patriarchat losgesagt, doch das reicht der Regierung in Kiew nicht mehr
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 04/2023
Charkiw, Ukraine, 19. Januar 2023: Orthodoxe Gläubige vertrauen am Tag des Theophaniefestes auf die Heilkräfte eines Eisbades
Charkiw, Ukraine, 19. Januar 2023: Orthodoxe Gläubige vertrauen am Tag des Theophaniefestes auf die Heilkräfte eines Eisbades

Foto: Sergey Kozlov/picture alliance/epa

Russland und die Ukraine, das sind nicht nur zwei Staaten, das sind auch zwei verschiedene (Kultur-)Nationen – früher war es anders, aber heute ist das so. Allerdings reichen die Spuren der Vergangenheit in die Gegenwart hinein, wie es ja gar nicht anders sein kann. Im Fall der Ukraine hat es bis in den Krieg hinein sogar eine institutionelle Spur gegeben, die Ukrainisch-Orthodoxe Kirche nämlich, die – selbstverwaltet zwar – dem Moskauer Patriarchat unterstand. Dieser Kirche droht jetzt das Verbot, obwohl sie sich von der Moskauer Oberhoheit bald nach Kriegsbeginn befreit hat. Für die ukrainische Regierung ist sie gleichwohl die fünfte Kolonne des Feindes. Der Kirchenkampf, den sie entfesselt, ist eine Parallelerscheinung zu ihrem Kampf etwa gegen russ