Warten auf Hegemonie

Afghanistan Wie kann die Staatsbildung am Hindukusch aussehen? Für einen dritten Weg zwischen Talibanherrschaft und Anpassung ans Empire – Eine Antwort auf Ekkehard Krippendorf
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Wie kann es in Afghanistan weitergehen? Gebetsmühlenartig wird behauptet, dass es zur westlichen Militärpräsenz gar keine Alternative gebe. Das Problem ist aber eher, dass die Alternative, die auf der Hand liegt, noch nicht an den wahren Problemen rühren würde. Um diese geht es in dem Artikel „Das böse Erbe der Staatlichkeit“ von Ekkehard Krippendorf (Der Freitag 49/2009), zu dem hier eine Gegenposition markiert werden soll.

Beginnen wir mit der Alternative, die auf der Hand liegt, damit sie uns nicht beim Nachdenken stört: Heute ist es so, dass der Westen die Taliban angreift und sie als Partisanen unbesiegbar sind, weil ihnen die Beschaffenheit der Landesnatur entgegenkommt und ihnen vom internationalen Islamismus Hilfsmittel zufließen.