Wider das Wolkenkuckucksheim

Nachruf Der Politikwissenschaftler Wolf-Dieter Narr ist gestorben. Er lehrte die subversive Kraft von unten eingeklagter Menschenrechte – ganz konkret
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Wolf-Dieter Narr hat sehr konkret gedacht und gewirkt
Wolf-Dieter Narr hat sehr konkret gedacht und gewirkt

Foto: imago images/Christian Ditsch

Wolf-Dieter Narr, der am Wochenende im Alter von 82 Jahren starb, war einer der großen linken Intellektuellen schon der westdeutschen Bundesrepublik. Obwohl er bis vor wenigen Jahren, als seine schwere Krankheit begann, unermüdlich publizierte, ist er auch dafür ein Beispiel, was nach 1990 in diesem Land verlorengegangen ist, als das vorher große Netz linker Theorien und Theoretiker zerbrach, in die PDS oder später die Linkspartei nicht hinübergerettet werden konnte und auch sonst keine politische Heimstatt fand. Dabei hatten Intellektuelle wie er schon sehr lange vor 1990 erkannt, dass Emanzipation à la DDR eine Sackgasse war.

Ja, das war schon klar, als er im 1969 gegründeten „Sozialistischen Büro“ mitarbeitete, wie neben ihm Oskar