Zu viele Kredite

Finanzen Schöpfen Geschäftsbanken wirklich Geld aus dem Nichts? Verursachen sie so Krisen? Was können wir dagegen tun? Ein Gedankenaustausch mit dem Ökonomen Mathias Binswanger
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 26/2015
Wer sät, der erntet
Wer sät, der erntet

Illustration: der Freitag, Material: Alswart/Fotolia; Skodonell/Istock

Früher war das mit den Banken einfach. Ihr Geschäftsmodell stellte man sich gemeinhin so vor: Sie brauchen Ersparnisse. Nur wenn ihnen solche anvertraut werden, dann können Banken auch Kredite vergeben, etwa an Firmen, die in neue Maschinen investieren wollen.

Doch diese Auffassung vom Wesen der Banken und des Geldes ist heute mehr denn je umstritten. Zunehmend verbreitet sich die Ansicht, die Kreditvergabe habe mit den Ersparnissen gar nichts zu tun. Vielmehr geschehe sie einfach dadurch, dass eine Bank ihrem Kreditnehmer ein Konto mit Buchgeld eröffnet, in der Erwartung, es werde ja später zurückgezahlt. Das ist die Geldschöpfung „aus dem Nichts“.

Diese Perspektive teilt der Schweizer Ökonom Mathias Binswanger. Gerade hat er ein Buch zur