Zweischneidig

Kommentar III Lokführer-Streik

Der Arbeitskampf der Lokführer stellt sogar den DGB-Vorsitzenden Sommer vor ein Dilemma. Einerseits empört er sich über den Versuch, das Streikrecht zu beschneiden, der jetzt vorerst gescheitert ist. Ja, es bleibt dabei: Ein bisschen Streikrecht ist so unmöglich wie ein bisschen Schwangerschaft. Aber Sommer ist andererseits auch über die Streikenden empört, weil sie eine Sondergewerkschaft bilden und damit, wie er sagt, die Belegschaft spalten. Beide Aussagen stehen in der Rede, die er vor dem Gewerkschaftstag der IG Metall hielt, völlig unverbunden nebeneinander. Und das ist die Rede, in der er sagt, man müsse um Hegemonie in den Köpfen kämpfen. Hegemonie erlangt man nicht, wenn man Widersprüche nicht schlichtet. Der DGB kommt um den Versuch, die Lokführer für eine Gewerkschaft aller Eisenbahner zu gewinnen, nicht herum. Dort müssten ihre besonderen Forderungen in Zukunft mehr Berücksichtigung finden, und sie selbst müssten ihre besondere Kampfkraft auch für die Kollegen einsetzen.

Nur für kurze Zeit!

12 Monate lesen, nur 9 bezahlen

Geschrieben von

Michael Jäger

Redakteur „Politik“ (Freier Mitarbeiter)

Michael Jäger studierte Politikwissenschaft und Germanistik. Er war wissenschaftlicher Tutor im Psychologischen Institut der Freien Universität Berlin, wo er bei Klaus Holzkamp promovierte. In den 1980er Jahren hatte er Lehraufträge u.a. für poststrukturalistische Philosophie an der Universität Innsbruck inne. Freier Mitarbeiter und Redaktionsmitglied beim Freitag ist er seit dessen Gründung 1990. 1992 wurde er erster Redaktionsleiter der Wochenzeitung und von 2001 bis 2004 Betreuer, Mitherausgeber und Lektor der Edition Freitag. Er beschäftigt sich mit Politik, Ökonomie, Ökologie, schreibt aber auch gern über Musik.

Michael Jäger

Freitag-Abo mit dem neuen Roman von Jakob Augstein Jetzt Ihr handsigniertes Exemplar sichern

Print

Erhalten Sie die Printausgabe zum rabattierten Preis inkl. dem Roman „Die Farbe des Feuers“.

Zur Print-Aktion

Digital

Lesen Sie den digitalen Freitag zum Vorteilspreis und entdecken Sie „Die Farbe des Feuers“.

Zur Digital-Aktion

Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Unabhängiger und kritischer Journalismus braucht aber Unterstützung. Wir freuen uns daher, wenn Sie den Freitag abonnieren und dabei mithelfen, eine vielfältige Medienlandschaft zu erhalten. Dafür bedanken wir uns schon jetzt bei Ihnen!

Jetzt kostenlos testen

Was ist Ihre Meinung?
Diskutieren Sie mit.

Kommentare einblenden