Am Wochenanfang gab es in Teheran iranisch-algerische Beratungen über die Gründung eines Gas-Kartells analog zur OPEC. Was können die USA und Europa dagegen sagen? Von iranischem Gas lässt sich nicht gut behaupten, es gefährde die Existenz Israels. Der Einwand lautet nun, ein Kartell könne Preise manipulieren und gefährde die globale Energieversorgung. Die ist aber vor allem dadurch bedroht, dass die natürlichen Ressourcen zu schnell aufgebraucht werden. Die Preise der OPEC müssten noch höher sein, um das anzuzeigen. Sie wären viel zu niedrig, wenn es diese Interessengemeinschaft zur Abwehr westlichen Drucks nicht gäbe. Ein Gas-"Kartell" rechtfertigt sich auf dieselbe Weise. Es steht freilich der Energieverschwendung im Weg. Und auch dem Versuch, den Iran politisch zu isolieren. In Nahost steht der Westen häufig vor der Frage, ob er seine Glaubwürdigkeit höheren (Wirtschafts-) Gütern opfern soll. Ein anderes aktuelles Beispiel: Wie verträgt sich die Souveränität des Irak mit der Weigerung der USA, einen Truppenabzugsplan bekannt zu geben? Die irakische Regierung hat jetzt erklärt, sie werde das Stationierungs-Abkommen unter solchen Umständen nicht verlängern.
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