Das Bundesinnenministerium hat die Öffentlichkeit getäuscht. Im Oktober behauptete eine Sprecherin, Nacktscanner würden auf deutschen Flughäfen nicht eingesetzt: An entsprechenden Laborversuchen beteilige man sich nur, weil das bei EU-Initiativen so üblich sei. Jetzt, wo diese Versuche beginnen, sagt ein anderer Sprecher, es gebe eine terroristische Bedrohungslage, deshalb befürworte die Bundesregierung die Erforschung von Technologien, die die Sicherheit erhöhen könnten. Dass das Ministerium im Oktober noch abwiegelte, geschah also nur, um uns an das neue Thema zu gewöhnen - so funktioniert Herrschaftstechnik. Aber man will uns nicht so sehr an Nacktbilder gewöhnen als unsere Angst vor der Terrorgefahr immer weiter erhöhen, damit wir schließlich auch die "Antiterrorkriege" in aller Welt für unausweichlich halten. Dazu taugt der Nacktscanner, ansonsten wäre er nur absurd. Denn eine Plastikwaffe an unserem Körper würde man auch durch Abtasten entdecken. Und wenn es darum ginge, das Abtasten zu vermeiden, könnten statt der Scanner bessere Detektoren entwickelt werden. Darauf hat schon im Oktober Konrad Freiberg hingewiesen, der Vorsitzende der Polizeigewerkschaft.
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