Äthiopien: Letzte Hoffnung am Horn von Afrika

Krieg und Frieden Pretoria, Südafrika: Am 2. November gab es während der Verhandlungen um einen Frieden in Tigray eine Übereinkunft zwischen den äthiopischen Konfliktparteien – mit einem entscheidenden Mangel: Die ungeklärte Rolle Eritreas
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 49/2022
Addis Abeba, Anfang November, kurz nach Unterzeichnung des Waffenstillstandsabkommens: Äthiopische Soldat*innen gedenken in Tigray Gefallener
Addis Abeba, Anfang November, kurz nach Unterzeichnung des Waffenstillstandsabkommens: Äthiopische Soldat*innen gedenken in Tigray Gefallener

Foto: AP/dpa

Es war ein Erfolg für die Afrikanische Union, die äthiopische Regierung und die Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) in Pretoria an den Verhandlungstisch zu bringen und ihnen eine Feuerpause abzuringen. Nur einer war nicht dabei – Eritreas Präsident Isayas Afewerki. Der hat seine Armee über die Grenze nach Tigray in Marsch gesetzt, um alte Rechnungen mit der TPLF zu begleichen. Prompt erkennt Afewerki den Vertrag, der am 2. November in Pretoria unterzeichnet worden ist, nicht an. Stattdessen ordnete er die Generalmobilmachung aller waffenfähigen Männer bis zu 55 Jahren an. Die Gefechte können demnach jederzeit wieder aufflammen.

Freilich dürften diesmal die Truppen der TPLF kaum als erste angreifen. Sie brauchen die Waffenruhe, weil sie keinem