Bretton Woods: Das System der festen Wechselkurse hat 1973 ausgesorgt

Zeitgeschichte Die Ordnung von Bretton Woods hatte den Dollar zum Weltgeld erhoben und an eine feste Golddeckung gebunden. Die Krisen der frühen 1930er sollten der Vergangenheit angehören. Doch der Plan ging nicht auf
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 15/2023
Mit dem Ende von Bretton Woods machte sich der Dollar von Gold unabhängig
Mit dem Ende von Bretton Woods machte sich der Dollar von Gold unabhängig

Foto: London Express / picture-alliance / dpa

Seit der Finanzkrise 2007/08 wird nach einem „neuen Bretton Woods“ gerufen. Die Vereinten Nationen haben sogar ein Gutachten bei Nobelpreisträger Joseph Stiglitz in Auftrag gegeben. Hartnäckig hält sich der Mythos, Bretton Woods sei eine Konferenz weiser Staatsmänner gewesen, die nach Kriegsende über eine künftige Weltordnung beraten hätten. Tatsächlich wurde sie im Juli 1944 als Treffen von Verbündeten der Anti-Hitler-Koalition vom US-Schatzamt organisiert und abgehalten. Man tagte im Mount Washington Hotel von Bretton Woods, einem Ort im Staat New Hampshire. Vertreter von 44 Staaten einigten sich auf ein Vertragswerk, das einer Neuordnung der Weltwirtschaft in der Nachkriegszeit galt.

Nicht weise Männer, sondern Machtinteressen