Das Beißen verlernt

Großbritannien Unter dem Parteichef Keir Starmer blieb Labour zu harmlos, um als linke Opposition wahrgenommen zu werden
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 20/2021
Wenn Jeremy Corbyn ein Stadion betrat, jubelten die Massen. Hier im Bild: Keir Starmer
Wenn Jeremy Corbyn ein Stadion betrat, jubelten die Massen. Hier im Bild: Keir Starmer

Foto: Darren Stapples/Getty Images

Labour kommt nicht auf die Beine. Mehr als ein Jahr ist es her, dass Jeremy Corbyn abtreten musste. Bei der Unterhauswahl im Dezember 2019 hatte die Partei das schlechteste Ergebnis seit 1935 erzielt und fast alle Hochburgen im einst roten Nordengland verloren. Keir Starmer, der als neuer Parteichef reichlich Vorschusslorbeeren bekommen hatte, ist es bisher nicht gelungen, die Talfahrt zu stoppen. Bei den Regional- und Kommunalwahlen am 6. Mai hat die Partei bis auf Wales weiter an Terrain verloren, selbst die seit 1974 gehaltene Bastion Hartlepool musste bei der Abstimmung über ein neu zu besetzendes Unterhausmandat aufgegeben werden.

Eine vor Ort kaum bekannte Tory-Kandidatin gewann eine klare Mehrheit und ganz gegen die Regel, wonach die Regierungspartei Nachwahlen verliert. Allein