Der Wahnsinn hat Methode

Auflagen Die in Brüssel getroffenen Vereinbarungen werden die griechischen Verbindlichkeiten nur noch weiter nach oben treiben
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 29/2015
Schwerer Gang: Alexis Tsipras muss nun seinem Land die Beschlüsse erklären
Schwerer Gang: Alexis Tsipras muss nun seinem Land die Beschlüsse erklären

Foto: Louisa Gouliamaki/AFP/Getty Images

Sicher, einen Grexit, den Finanzminister Wolfgang Schäuble mit Wissen von Kanzlerin Angela Merkel und Vizekanzler Sigmar Gabriel vorgeschlagen hatte, gibt es vorerst nicht. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben, denkt man aber nicht nur in Berlin. Ob es Alexis Tsipras gelingen wird, das ihm aufgedrückte Paket an Reformen in nur wenigen Tagen durch das griechische Parlament zu jagen, ist noch offen. Ohne Regierungsumbildung wird das kaum gehen, sodass Schäuble auch in Sachen Regimewechsel zum Teil bekommen dürfte, was er wollte.

Kapituliert, wenn auch nicht bedingungslos, hat die griechische Regierung, weil sie dazu gezwungen wurde. Und das vorrangig von der Europäischen Zentralbank (EZB), die unter Verletzung aller geltenden Spielregeln für die griechischen Banken