Fliehendes Geld

Türkei Von der Zinswende kalt erwischt, von Erdoğans Demagogie gebeutelt – dem Land droht eine Finanzkrise
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 35/2018
Wohl dem, der Dollars hat: Goldkettchen sind in Istanbul ziemlich billig geworden
Wohl dem, der Dollars hat: Goldkettchen sind in Istanbul ziemlich billig geworden

Foto: Yasin Akgul/AFP/Getty Images

Freunde in der Not gehen tausend auf ein Lot – als der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan Katar zu Hilfe rief, schickte das reiche Ölscheichtum umgehend 15 Milliarden Dollar. Für zwei Tage erholte sich der Kurs der türkischen Lira, ein wenig. Inzwischen fällt er wieder.

Der Wirtschaftskrieg der starken Männer – in diesem Fall US-Präsident Donald Trump und Erdoğan – geht fröhlich weiter: Auf Androhungen von Strafzöllen und Sanktionen folgen Androhungen von Vergeltungszöllen, den Drohungen und Gegendrohungen folgen Taten, die Sache eskaliert. Doch der dramatische Absturz der Lira im August war nur der vorläufige Höhepunkt eines Wertverfalls der türkischen Währung, der schon seit langem