Im stillen Tal

EU Die Geisterfahrt bei CETA ist keine Momentaufnahme. Sie bezeugt den Zustand einer Union, die schon lange über ihre Verhältnisse lebt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 43/2016
Arme Marianne. Selbst die Nationalfigur Frankreichs ist angeschlagen
Arme Marianne. Selbst die Nationalfigur Frankreichs ist angeschlagen

Foto: Francois Guillot/AFP/Getty Images

„CETA ist nicht tot!“, rief die kanadische Handelsministerin Chrystia Freeland Anfang der Woche in Ottawa. Und Premierminister Justin Trudeau wollte den Vertrag an diesem 27. Oktober unbedingt in Brüssel unterzeichnen. Ein Scheitern nach sieben Jahren mühsamer Verhandlungen und nach erheblichen Konzessionen wollten sich die Kanadier nicht zumuten. Die Europäer noch weniger, hat sich doch die EU eine Blamage sondergleichen eingehandelt, hausgemacht und selbstverschuldet. Sie ist mit sich selbst kollidiert, schließlich wollte das vereinte Europa stets auch Bund der Regionen sein. Und ist es nun. Folglich muss hingenommen werden, dass die sozialistische Regierung einer abgehängten, ignorierten, verarmten Region wie Wallonien die ihr zuerkannte Vetomacht nu