Keynes würde sich wundern

Wandel Der Internationale Währungsfonds war schon Feuerwehr, Glaubenshochburg, Zuchtmeister. Nur abgeschafft wurde er nie
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 31/2019
Mit Christine Lagarde als EZB-Präsidentin werden Sparer nichts zu lachen haben
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Foto: Saul Loeb / AFP / Getty Images

John Maynard Keynes, Freigeist und Enfant terrible des britischen Establishments wie der Ökonomen-Zunft überhaupt, wäre vermutlich leicht erstaunt, würde er in diesen Tagen am Sitz zweier seiner Geisteskinder in Washington vorbeischauen. Er träfe mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) auf eine Weltorganisation, die statt 44 heute 190 Mitgliedsländer umfasst, das heißt so gut wie jeden anerkannten Staat der Welt. Vor allem würde er bei den über 300 Experten aus 148 Ländern, die heute für den IWF und die Weltbank arbeiten, überraschend viele Keynesianer finden. Und das, obwohl Keynes 1944 den Streit mit den US-Amerikanern über die zukünftige Weltwährungs- und Welthandelsordnung verloren hatte, die er sich ga