Mit dem Mut der Gesinnung

Frankreich Der Präsident outet sich als "Sozialdemokrat", schlägt einen marktliberalen Kurs ein, will aber den Sozialstaat nicht demolieren
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 04/2014
Präsident Hollande unterweist sein Gefolge in der hohen Kunst des Strippen-Ziehens
Präsident Hollande unterweist sein Gefolge in der hohen Kunst des Strippen-Ziehens

Foto: Mehdi Fedouach/AFP/Getty Images

François Hollande ist der mächtigste Mann in Frankreich – und der mit Abstand unbeliebteste Präsident der V. Republik. Im Land herrscht Unmut, anders als in Deutschland glaubt unter den Franzosen kaum jemand an das Ende der Eurokrise. Das Misstrauen gegenüber der Politik überhaupt, der sozialistischen Regierung und der Europäischen Union im besonderen ist verbreiteter denn je. Man muss sich nur die Umfragewerte des ultrarechten, europafeindlichen Front National (FN) vor Augen halten.

Dabei geht es Frankreich so schlecht nicht. Besser als die Niederlande, Belgien oder Großbritannien steht die Grande Nation allemal da. Vom „kranken Mann“ Europas reden nur diejenigen, die den Reformdruck auf das Land erhöhen wollen. Mit Geschick und Zie