Peanuts versenken im Mittelmeer

Zypern Die fragile Ruhe um den Euro soll nach dem Willen von EZB-Chef Mario Draghi nicht durch einen möglicherweise kollabierenden Inselstaat erschüttert werden
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Ein Zypriot blickt auf den Stimmzettel für die Präsidentschaftswahl am 17. Februar
Ein Zypriot blickt auf den Stimmzettel für die Präsidentschaftswahl am 17. Februar

Foto: Stavros Ioannides/ AFP/ Getty Images

In dieser Woche spielt die Bundesregierung beim ersten regulären EU-Gipfel im neuen Jahr ein neues Spiel: Peanuts versenken im Mittelmeer. Am Rand der Schlacht um den künftigen EU-Haushalt geht es auch um Finanzhilfen für Zypern. Seit sieben Monaten wird über das Hilfsersuchen der Regierung in Nikosia verhandelt – 17,5 Milliarden Euro werden gebraucht. Eigentlich Peanuts, verglichen mit den Summen, die bisherige Rettungsaktionen in der Eurozone gekostet haben. Eine Bagatelle für den Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) wie den Internationalen Währungsfonds (IWF), sollte man denken.

Doch darf nur unter den Rettungsschirm, wem die Geldgeber „Systemrelevanz“ bescheinigen. Der kleine Inselstaat mit knapp einer Million Einwohnern ist