Sankt Georg und die Drachenbrut

Frühjahrstagung IWF und Weltbank lassen als Reform-Einpeitscher den eigenen Reformwillen vermissen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 17/2015
IWF-Direktorin Christine Lagarde käme auch als Lady Macbeth in Betracht
IWF-Direktorin Christine Lagarde käme auch als Lady Macbeth in Betracht

Foto: Andrew Harrer/Bloomberg/Getty Images

Offiziell ist das griechische Balancieren an der Abbruchkante zum Staatsbankrott kein Thema, aber geredet wird darüber viel. Nur in der Abschlusserklärung der Frühjahrstagung von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Weltbank am Wochenende taucht Griechenland überraschenderweise gar nicht auf. Man weiß sowieso, der IWF als Großgläubiger Athens ist nicht willens, dem Schuldner irgendwelche Konzessionen zu machen. Zahlungsaufschub kommt nicht infrage, das gab es noch nie für einen OECD-Staat und nur ein einziges Mal für ein Entwicklungsland. Madame Christine Lagarde verkündet als IWF-Chefin kühl, da sei nichts zu machen. Den Griechen wieder Liquidität verschaffen, das sollen gefälligst die Euroländer selbst tun. Da