Zum Kriegführen braucht man dreierlei: Geld, Geld und noch mal Geld. Davon schien der russische Präsident Wladimir Putin reichlich zu haben. Doch der Krieg dauert länger als gedacht. Die Reaktionen, die Sanktionen und wirtschaftlichen Gegenmaßnahmen, kommen schneller und fallen härter aus als zuvor angenommen. Putin hat sich gewaltig verrechnet.
Der Ausschluss russischer Banken aus dem Bezahl- und Bankenkommunikationssystem SWIFT – nach anfänglichem Zögern vor allem der deutschen, italienischen und ungarischen Regierungen dann doch am Wochenende beschlossen – schneidet die russische Wirtschaft von ihren Geschäftspartnern im Westen ab. Der Rubel stürzte ab. Die Zentralbank sah sich am Montag gezwungen, den Leitzins auf 20 Prozent zu verdoppeln. Der Sold der russischen Soldaten hat seit Kriegsbeginn die Hälfte seines Gegenwerts in Dollar eingebüßt. Und die Sanktionen gegen die russische Zentralbank führen dazu, dass Putin seine Kriegskasse verliert. Die russische Zentralbank hat keinen Zugriff auf ihre Devisenreserven und Auslandskonten mehr.
Zu Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine schien es, als ob die Fremdwährungsreserven der Zentralbank in Höhe von mehr als 460 Milliarden Dollar das Land auch durch eine längere Zeit von Wirtschaftssanktionen tragen würden. Doch dann beschlossen die EU, die USA und Großbritannien, die Guthaben Russlands auf Zentralbankkonten im Ausland einzufrieren. Diese machen zusammen mit Krediten des Internationalen Währungsfonds (IWF) den Großteil der Fremdwährungsreserven aus. Und da der IWF laut Statut Kriege nicht mitfinanzieren darf, muss er Russlands Guthaben an Sonderziehungsrechten blockieren. Damit sind wesentliche Teile von Putins Kriegskasse futsch, bis auf etwa 130 Milliarden Dollar in Gold, die in Moskau liegen. Kredit im Ausland hat das Regime nicht mehr. Auch China wird den Teufel tun und Russlands Krieg in Europa finanziell unterstützen.
Wirtschaftliche Erholung nach Corona ist verschoben
Der Angriffskrieg gegen die Ukraine ist nicht nur weltpolitisch eine Zäsur. Er macht auch all jenen einen dicken Strich durch die Rechnung, die nach der lang anhaltenden Corona-Krise – dem größten Einbruch der Weltwirtschaft seit Ende des letzten Weltkriegs – auf einen raschen Aufschwung der Weltwirtschaft gesetzt hatten. Denn so viel ist sicher: Es wird deutliche Einbußen an Wachstum geben. Also werden die Europäische Zentralbank und auch die Federal Reserve in den USA ihre schon angekündigten Zinswenden wohl aufschieben. Gut möglich, dass statt dem Ende des viel gescholtenen Ankaufs von Staatsanleihen nun eine Neuauflage folgt.
Die ukrainische Wirtschaft wird die schlimmsten Schäden erleiden, egal wie der Krieg ausgeht. Im günstigsten Fall, wenn die Ukraine als selbstständiger Staat überlebt, wird es viele Jahre und massive Finanzhilfen aus der EU brauchen, um das kriegszerstörte Land wieder aufzubauen. Eisenbahnen und Häfen lassen sich reparieren, Lieferketten und Handelsnetze wieder knüpfen, aber zu einem hohen Preis. Verbleibt die Ukraine unter russischer Besatzung, verkommt sie im Sumpf des russischen Gangster-Kapitalismus.
Russland ist ein ökonomischer Zwerg mit Großmachtambitionen und einer völlig überdimensionierten Armee. Seine Wirtschaft, die bereits 2015 und dann ab 2020 zwei erhebliche Einbrüche erlebt hat und schon jetzt unter einer Inflationsrate von über 15 Prozent leidet, wird durch den Krieg und die Sanktionen schwer beschädigt werden. In diesem und in den folgenden Jahren wird die russische Wirtschaft weiter schrumpfen, genau wie die russische Bevölkerung. Der Exodus junger und gut ausgebildeter Russen gen Westen wird weitergehen. Bleibt Putin an der Macht, werden die Russen weiter Ankündigungen aus dem Kreml über großartige Wirtschaftsreformen hören, während mehr als zehn Prozent des Bruttoinlandprodukts in den Militärhaushalt fließen. Dieser wird systematisch kleingerechnet und in Schattenhaushalten versteckt.
Vor diesem Krieg machte die russische Volkswirtschaft knapp drei Prozent der globalen Wirtschaftsleistung aus. Als Folge der Sanktionen wird dieser Anteil schrumpfen. Denn für die Weltwirtschaft ist Russland nur als Lieferant von Rohstoffen und Energie von Bedeutung. Russland ist groß, aber die USA und die OPEC-Länder sind weit größer. Fallen die russischen Gas- und Ölimporte kriegsbedingt aus, springen andere Exportländer ein, allen voran die USA. Die werden daran verdienen: Der Umstieg auf noch umweltschädlicheres, teureres Flüssiggas kostet.
Die Energiepreise werden weiter steigen, weil Händler und Spekulanten die Gunst der Stunde nutzen werden. Solange die Regierungen in Europa und Amerika es ihnen erlauben. Dabei wäre es durchaus möglich, sich aus der selbst verschuldeten Abhängigkeit von russischem Gas und Öl zu lösen. Für Europa wäre das eine lästige und kostspielige Umstellung, aber alles andere als eine wirtschaftliche Katastrophe. Für Russlands Wirtschaft indes ein Untergangsszenario: Wenn die Einnahmen aus dem Gas-, Öl- und Kohleexport wegbrechen, steht der russische Staat blank da. Mehr als die Hälfte seiner regulären Einnahmen stammen aus dem internationalen Geschäft mit Rohstoffen und Energie.
Wird China Russland aus der Patsche helfen? Peking ist über Putins Krieg höchst verärgert und will auf keinen Fall in eine Konfrontation mit der NATO hineingezogen werden. Die Position Russlands als Paria der Weltpolitik zu teilen, darauf hat man in China erst recht keine Lust. Im UN-Sicherheitsrat hat China sich enthalten, statt mit den Russen zu stimmen. China hat die Annexion der Krim nicht anerkannt und wird auch eine russische Eroberung der Ukraine nicht anerkennen. Aber China kommt es nicht ungelegen, dass der geostrategische Gegenspieler USA sich ganz auf Russland konzentrieren muss.
Was China am Krieg Russlands gegen die Ukraine stört
Die Weltwirtschaftsmacht China braucht Rohstoffe, aber dauerhaft hohe und steigende Energie- und Rohstoffpreise braucht sie nicht. Sie wird die Schwäche Russlands nutzen, um die Preise zu drücken. Sie braucht auch Hightech-Vorprodukte und Halbfabrikate, allerdings nicht aus Russland. Als Absatzmarkt ist Russland für China uninteressant. Kein Vergleich mit den Absatzmärkten in Europa, in Asien und in Amerika. Kein Vergleich mit den Investitionen aus dem beziehungsweise im westlichen Ausland. Außer einigen Waffensystemen hat Russland China wenig zu bieten.
Sicher wird Russland versuchen, China mehr Rohstoffe, Gas, Öl und Kohle zu verkaufen. Da China ein eigenes internationales Zahlungssystem entwickelt hat, dem Russland angeschlossen ist, können Gas- und Ölimporte so auch ohne SWIFT problemlos bezahlt werden. Aber China kann den absehbaren Ausfall von Auslandsinvestitionen aus dem Westen nicht ersetzen.
Obendrein hat China selbst ökonomische Interessen in der Ukraine, die mit jedem Tag Krieg größeren Schaden nehmen. Der Telekomriese Huawei ist stark in der Ukraine engagiert, China ist seit 2017 der wichtigste Handelspartner der Ukraine. Die liefert vor allem Agrarprodukte, ein Drittel der chinesischen Mais-Importe kommen von dort. Aber eben auch Hightech-Produkte aus dem ukrainischen Maschinen- und Flugzeugbau. Krieg in der Ukraine passt ganz und gar nicht in Chinas Pläne.
Dafür darf sich Europa auf eine neue Phase des Wettrüstens einstellen. Die Ausgaben für militärische Zwecke werden überall steigen, auf mittlere und längere Frist. Der kommende Boom der Hightech-Rüstungsproduktion, die die Massenproduktion von Munition, Handwaffen und Ausrüstungen einschließt, dürfte deutsche, französische, belgische, britische und schwedische Waffenschmieden erfreuen. Eine kreditfinanzierte Rüstungskonjunktur kann der Westen für einige Zeit am Laufen halten – auf jeden Fall länger, als Russland das kann.
Kommentare 40
Ein hervorragender Artikel, von dem es auf Freitag in der letzten Zeit leider zu wenige gab. Eigentlich habe ich kaum etwas hinzuzufügen. Vielleicht zwei Punkte: Die Verteuerung von Rohstoffpreisen für Energie könnte langfristig eine Energiewende mehr nützen als schaden. Was die Ukraine betrifft, so sind die beiden Szenarien richtig umrissen. Sollte die Ukraine die Unabhängigkeit wahren können, sehe ich die Perspektiven nicht so negativ. Die Motivation der ukrainischen Bürger und Hilfe von außen dürfte eine schnellere Erholung ermöglichen als viele denken oder befürchten. Als russischer Satellitenstaat werden wir aber einen ungeheuren Exodus erleben. Zudem bin ich mir sicher: Die Russifizierung wird ähnlich wie auf der Krym und in den Volksrepubliken mit Gewalt umgesetzt. Mindestens bis Zhytomyr wird es dann in 10 Jahren keine ukrainische Kultur und Bevölkerungsmehrheit geben. Da bin ich mir sicher.
Interessanter artikel, dessen vorahnungen sich erst noch erweisen müssen...
Hier nur zwei nicht unwesentliche korrekturen:
a- "Bezahl- und Bankenkommunikationssystem SWIFT" - nein, SWIFT ist eben kein bezahlsystem! Es dient lediglich der standardisierten kommunikation zwischen den banken.
b - zz. sind keineswegs alle russischen banken aus SWIFT ausgeschlossen - warum wohl? Weil sowohl die USA als auch die EU weiterhin öl und gas aus russland beziehen und das bezahlen müssen. Dafür brauchen sie aber banken, die über SWIFT kommunizieren - aber es gäbe allerdings auch (teurere und zeitverzögernde) alternativen (briefpost, telex, e-mail etc.).
"Der Sold der russischen Soldaten hat seit Kriegsbeginn die Hälfte seines Gegenwerts in Dollar eingebüßt."
Die wenigsten russischen Soldaten dürften Urlaub im Ausland machen, ansonsten werden es andere Preisentwicklungen im Inland sein, die jene bemerken werden. Übrigens Preisentwicklungen, die auch die deutschen Soldaten betreffen wird. Die kommen wahrscheinlich immer noch aus den Schichten, wo keine Vermögen anzutreffen sind.
"Fallen die russischen Gas- und Ölimporte kriegsbedingt aus, springen andere Exportländer ein, allen voran die USA."
Das wird nicht von heute auf morgen aufgehen, zumal Biden auffallend schweigt darüber nämlich, dass die USA noch kräftig Öl aus Russland exportiert. Solange die liefern werden, zahlt auch die USA. Denn die US-Verbraucher leiden bereits an einer hohen Inflation und Trump kann sich händereibend auf seine 2te Kandidatur freuen. Denn Polarisierungen gibt es in den USA, wie auch in Russland, was die Sicht der Dinge betrifft.
"Peking ist über Putins Krieg höchst verärgert und will auf keinen Fall in eine Konfrontation mit der NATO hineingezogen werden."
Das kann so sein oder auch nicht. Denn falls Peking beabsichtigt, sich der Sache mit Taiwan zu entledigen, dann ist diese 'Entlastung' auf der westlichen Seite höchst willkommen. Man wird sehen.
"Der kommende Boom der Hightech-Rüstungsproduktion, die die Massenproduktion von Munition, Handwaffen und Ausrüstungen einschließt, dürfte deutsche, französische, belgische, britische und schwedische Waffenschmieden erfreuen."
Und das ist nicht akzeptabel, zumal dann nicht mehr, wenn das russische Kartenhaus zusammenbrechen sollte. Und dann dürfte wieder zu beobachten sein, warum das nicht der Fall sein wird. Denn dann gilt es wieder den Fokus auf China zu richten.
Nüchterner Beitrag, gerne gelesen.
Vielen Dank, dass Sie für uns die Strategien des globalen Kapitalismus im Kampf gegen die Unrechtsregime der Welt so eindrücklich an diesem aktuellen Beispiel erläutern. Man tut halt was man kann für die Freiheit und wer hat schon die Macht, um sich mit dem IWF, der Europäischen Zentralbank, SWIFT oder der Federal Reserve anzulegen? Nein, so geht Politik, das sind die Spielregeln demokratischer Systeme und das sollten alle wissen, die meinen, das Völkerrecht sei für alle Aggressoren gültig, die UN sei zu so etwas wie Gleichbehandlung aller ihrer Mitglieder verpflichtet und Politik wäre in erster Linie ein Regelwerk staatlicher oder global überstaatlicher Institutionen, das bindenden Charakter für alle Staaten habe. Realpolitik ist etwas längst anderes geworden: Eine Public Private Partnership Beziehung, die unsere Welt, wie auch im Falle WHO sicher durch stürmische Zeiten führt. In dem Sinne sollte es niemanden verwundern, dass jemand der damit nicht gerechnet hat sich natürlich auch strategisch und unterm Strich, also da wo abgerechnet wird, auch menschlich gesehen völlig verrechnen wird.
"dass die USA noch kräftig Öl aus Russland" natürlich importiert.
Der Artikel, interessant wie er ist, skizziert die Ideallinie, wie es für den Westen laufen kann / könnte.
Das Verhalten Chinas bleibt unwägbar, meiner Meinung nach.
Auf der einen Seite kann China sich als der große Gewinner sehen...abwarten bis Moskau zu kollabieren droht und dann für kleines Geld stützen, vor Zerfall und Übernahme durch den Westen bewahren...ein riesiger Raum wäre so für China gesichert für die klimatechnisch zu erwartenden Katastrophen, die Gebiete von zentraler Wichtigkeit für China
https://www.theguardian.com/environment/2018/jul/31/chinas-most-populous-area-could-be-uninhabitable-by-end-of-century
unbewohnbar machen werden.
Auf der anderen Seite weiß China genau, dass der nächste Kandidat für das Spiel Ukraine/Russland heißt: China/Taiwan. So wie USA die Ukraine gegen Russland aufbaute, Marinebasis, Aufrüstung als NATO-Aliierter, Ausbildung durch NATO-Elitesoldaten in Anti-Russland Kampftechniken, so wird Taiwan weiterhin aufgebaut und aufgehetzt werden, bis es entweder zu stark wird um gewaltsam von China übernommen zu werden (atomare Aufrüstung) oder aber China verliert, wie jetzt Russland, die Nerven und holt sich Taiwan gewaltsam. In beiden Fällen rechnen sich die USA aus, zu gewinnen.
Diese Entwicklung antizipierend...welche Schritte wird China unternehmen? Darauf darf die Welt gespannt sein.
„Kredit im Ausland hat das Regime nicht mehr.“
Welches Regime meinen Sie? Das Regime der USA?
„Verbleibt die Ukraine unter russischer Besatzung, verkommt sie im Sumpf des russischen Gangster-Kapitalismus.“
Ihre Wortwahl ist sehr mitfühlend. In der Ukraine herrschen Gangster. Die müssten sich nur auf die russischen Geflogenheiten umstellen.
„Russland ist groß, aber die USA und die OPEC-Länder sind weit größer.“
Der Begriff „OPEC+“ sagt Ihnen wahrscheinlich nichts?
„Aber China kann den absehbaren Ausfall von Auslandsinvestitionen aus dem Westen nicht ersetzen.“
Wo haben Sie die Information her? In China steigen die Auslandinvestitionen massiv.
Zu dem Schreiben eines Artikels gehört auch rudimentäre Recherche.
„Das Verhalten Chinas bleibt unwägbar, meiner Meinung nach.“
Das Verhalten von China ist eindeutig. Der Eingliederung der Krim nach Russland hat China nicht zugestimmt oder irgendwie unterstützt. China lehnt Separatismus ab und stellt den Separatismus auf eine Stufe mit dem Terrorismus.
China wird Russland wirtschaftlich nicht kollabieren lassen. China versucht mit anderen Ländern auf Augenhöhe zu operieren. Ein Beispiel: China und Malaysia haben seit Jahren ein gemeinsames Projekt im Rahmen der BRI am Laufen. 2019 konnte Malaysia seinen Anteil nicht mehr stemmen und bat China um Nachverhandlungen. Die finanzielle Beteiligung von Malaysia wurde neben anderen Vergünstigungen um ein Drittel gesenkt. Diese Information habe ich natürlich aus einem chinesischen Propaganda-Blatt, dem deutschen Handelsblatt.
Das Marktforschungsinstitut ICIS hat nachgerechnet. Die Ergebnisse sind im Handelsblatt nachzulesen. "Drohende Gaslücke: Deutschland ist auch im kommenden Winter auf Russland angewiesen":
"Vor allem Deutschland, das bisher jeden zweiten Kubikmeter Gas aus Sibirien importierte, bekäme bei einem Ausfall Russlands ein großes Problem: „Wenn man alle Gasspeichermengen und LNG-Importe kombiniert, kann Deutschland bis zum Sommer durchhalten. Im folgenden Winter wird allerdings notgedrungen ein Engpass entstehen“, sagt Andreas Schröder, Energieanalyst bei ICIS. Erdgas müsste dann rationiert werden."
Von jetzt zwangsläufig noch weiter steigenden Energiepreisen sind nicht nur die Bürger direkt sondern auch indirekt über die Industrie betroffen. Deutsche Exportgüter werden sich verteuern und es entsteht eine Spirale, die abwärts zeigt. Micheal Hudson hat es in seinem Artikel "America Defeats Germany for the Third Time in a Century" schon ausführlich beschrieben, wer sich darüber freut.
Nachrichten vor wenige Minuten auf HR1: Die Videokameras auf den Autobahnen wurden abgeschaltet, damit eventuelle Waffenlieferungen in die Ukraine nicht nachvollzogen werden können.
Ich bin froh das Deutschland oder die NATO mit dem Krieg in der Ukraine nichts zu schaffen haben.
Die Gesellschaft AerCap spielt eine wichtige Rolle im Zusammenhang mit der russischen Zivilluftfahrt. Warum das so ist, hier.
Es zeigen sich immer mehr 'offene Flanken', die Putin nicht ignorieren kann. Die Frage nun, was wird es bei ihm auslösen/bewirken?
"...Der Artikel, interessant wie er ist, skizziert die Ideallinie, wie es für den Westen laufen kann / könnte...."
Stimme zu. Wobei ich aber auch zu bedenken geben möchte, dass Russland bzw. Putin lange Jahre Zeit gehabt hatten, sich auf den Fall "Krieg in der Ukraine" vorzubereiten. Alle in dem Artikel genannten Purgatorien, die der "Westen" bereithält oder auch umsetzt, sind doch lange vorher in den Medien diskutiert worden. Und das werden die russischen Ökonomen wie auch Militärs ebenfalls gelesen haben. Wenn jetzt doch der Einmarsch erfolgte, so wohl eher auf der Vermutung (Gewissheit?), dass man diese ökonomischen Kriegsmittel verdauen kann. Ich halte Putin nicht für dumm oder gar durchgeknallt. Aber wer weiß - wir werden sehen...
China muß Putin gar nicht zur Seite springen, es genügt wenn China einfach nur nichts tut und zuschaut wie ihre wirtschaftliche Haupt-Konkurrenz sich selber zerlegt.
Diese ganze Sanktioniererei tut Europa und insbesondere Deutschland viel mehr weh als Putin. Heute stieg der Benzinpreis über 2 Euro. Sobald sich der Pulverdampf verzogen hat, wird die Regierung _richtig_ Streß kriegen. Die Verkehrswende kann man abschreiben, wenn Habeck und Scholz keinen Aufstand riskieren wollen bleibt denen spätestens an Ostern gar nichts anderes übrig als für niedrigere Spritpreise zu sorgen. Und es wird sicher kein Jahr mehr dauern bis der Regierung die Pendlerpauschale so um die Ohren fliegt daß sie gar nicht anders kann als sie mindestens zu verdoppeln.
Viele wilde Spekulationen, mögliche und weniger mögliche, was China tun wird, oder auch nicht.
Die militärischen, strategischen Bedrohungen Chinas und Russland durch den gleichen militärisch-industriellen Komplex wird weitgehend übersehen. Ebenso wie sich ähnelnde Randbedingungen in der politischen Geografie.
Vielleicht werden auch die Ressourcen beider Länder unterschätzt, weil es so schön in den westlichen Zeitgeist passen könnte....
>> ...dass Russland bzw. Putin lange Jahre Zeit gehabt hatten, sich auf den Fall "Krieg in der Ukraine" vorzubereiten. <<
Das sollte man meinen. Es müßten dann auch die wirtschaftlichen "Kriegserklärungen" wie der Angriff auf die Zentralbank einkalkuliert worden sein. Eine Reaktion Moskaus auf die Zentralbankattacke war der Hinweis, dass schon einige "Wirtschaftskriege" in militärische Auseinandersetzungen umgeschlagen sind.
„Es gibt kein subtileres, kein sichereres Mittel, um die bestehende Grundlage der Gesellschaft umzustürzen, als die Währung zu verderben.“
Dieser Satz von John Maynard Keynes wird Lenin zugeschrieben.
Wenn also alle Reaktionen des Westens (und Chinas) einkalkuliert worden waren, würde der schlimmste Fall eintreten: Dieser (provozierte und trotzdem unentschuldbare) Aggressionskrieg würde weitergehen, so verbissen wie die Ukrainer sich zur Wehr setzen und mit Waffen unterstützt werden, ist zu befürchten, dass dieser Krieg mit allen Mitteln und ohne Rücksicht auf Opferzahlen und Zerstörungen von Russland weitergeführt wird, womöglich bis zur bedingungslosen Kapitulation der Ukraine.
>> es genügt wenn China einfach nur nichts tut und zuschaut wie ihre wirtschaftliche Haupt-Konkurrenz sich selber zerlegt.... <<
Womöglich wird Chinas Nichtstun vom Westen als Unterstützung ausgelegt und die USA drängen dann auf Sanktionen gegen den Handelsverkehr der (auch) durch Russland läuft. Wir dürfen nicht vergessen, dass das Hauptziel der USA bleibt: das weitere Prosperieren Chinas unterbinden, den Aufstieg Chinas zur Weltmacht Nr. 1 verhindern.
>> Ebenso wie sich ähnelnde Randbedingungen in der politischen Geografie. <<
Die militärisch-strategische Bedrohung Chinas ist für mich offensichtlich. Was meinen Sie mit den "Randbedingungen in der politischen Geographie"?
>> Es zeigen sich immer mehr 'offene Flanken', die Putin nicht ignorieren kann. Die Frage nun, was wird es bei ihm auslösen/bewirken? <<
Sehr interessante Links...vielen Dank...
>> China versucht mit anderen Ländern auf Augenhöhe zu operieren. Ein Beispiel: China und Malaysia... <<
Wie sich China im Fall dass der Krieg sich in die Länge zieht, und seinen Handel bedroht, verhalten wird, bleibt meiner Meinung nach offen. China verfolgt seine Interessen, wie jeder Staat. Und das nicht immer nur nachgiebig wie Sie das im Fall Malaysia andeuten.
Die Rolle Chinas in SO-Asien ist kompliziert. China muß sich da sehr vorsichtig verhalten. So sind in Malaysia etwas über 30 % der Staatsbürger ethnische Chinesen, die über eigene Schulen, eigenes Fernsehen, eigene Zeitungen verfügen, teilweise die Staatssprache mehr schlecht als recht beherrschen, die wirtschaftliche Oberschicht bilden und von den etwas über 50 % ethnischen Malaiien nicht unbedingt geliebt werden. Wie in Indonesien, gab es in der Vergangenheit Pogrome gegen die chinesische Bevölkerung. Ähnlich, bei nicht so hohem Bevölkerungsanteil sieht es mit den chinesischen Minderheiten in den anderen SO-asiatischen Staaten aus.
Die von China angeregten B&R-Projekte (und andere) stießen in Malaysia nicht nur auf Begeisterung.
https://www.dw.com/en/malaysias-mahathir-dumps-chinese-projects-amid-new-colonialism-fear/a-45160594
Als vor wenigen Jahren der uralte langjährige Regierungschef Mahathir Mohamad wieder die Wahlen gewann kündigte er bestehende Projekte mit dem Argument auf: " ...dass wir es uns nicht leisten können... nicht zurückzahlen können, und auch weil wir diese Projekte in diesem Moment nicht für Malaysia brauchen." (eine 20-Milliarde-Dollar-Eisenbahn, der Bau von zwei Gasleitungen im Wert von 2,3 Milliarden US-Dollar, etc)
Dr. Mahathir nannte die "deals" "unfair". Sie waren von seinem korrupten Vorgänger Najib Razak (gigantischer Finanzskandal - 1MDB Staatsfonds) mit China abgeschlossen worden.
Auch seinen phillippinischen Kollegen warnte er davor in Chinas "debt trap" zu fallen.
https://www.dw.com/en/malaysias-mahathir-dumps-chinese-projects-amid-new-colonialism-fear/a-45160594
Mittlerweile ist Mahatir nicht mehr an der Regierung und die Verträge wurden, wie Sie beschreiben, neu verhandelt, aber China verhandelt, wenn es kann, mit harten Bandagen und zu seinem eigenen Vorteil.
Hier ein paar Übersichtskarten mit Erläuterung:
1.
https://www.google.com/maps/d/u/0/viewer?mid=1V6rr3gAhH5tLuehji4GIRDaWLlg&ll=44.782048077071856%2C77.60564124218752&z=3
Karte: Wichtige US-Stützpunkte.
Da die Karte eine Kugel ist, sollte man sich auch die Lage Alaskas (US) und Kanadas vor die Augen führen. Und wie die Sache aussehen würde, wenn die Arktis (zeitweise) abgeschmolzen ist.
2.
World map with arctic circle in the centre
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/3/31/Arctic_circle.svg/1200px-Arctic_circle.svg.png
http://toursmaps.com/wp-content/uploads/2017/08/world-map-with-arctic-circle_8.jpg
3.
First Island Chain Wiki
https://en.wikipediam.org/wiki/First_island_chain
4.
https://matangitonga.to/2016/02/29/tonga-grappling-security-vast-ocean-area
Dulles Island Chain Concept
-
Generell wirkt China geografisch als Pufferzone für Russland im Sueden und Süd-Osten, und Russland als Pufferzone für China im Norden und Nordwesten.
Sowohl Russland als auch China könnten militärisch gleichzeitig vom Westen und vom Osten her, von wenigstens zwei Seiten bedroht werden, eventuell von drei Seiten.
Im Zuge der Enteisung der arktischen Region wird Russland fast entlang seiner gesamten Ausdehnung ein direkter Nachbar von USA, Kanada, Grönland.
Das wäre dann die vierte Seite, vielleicht.
Auch das ist teilweise praktischer Klimawechsel. Ganz konkret. Wirklichkeit in 2-3 Jahrzehnten, möglicherweise.
Da die US getriebenen politischen und militärischen Formationen stetig ihren Druck von allen Seiten erweitern, wird der eingezäunte Kern immer mehr zu gemeinsamem Verhalten und Reaktionen tendieren.
Interessant ist es, sich in einem solchen Szenario die Rolle einer hoch militarisierten EU / BRD vorzustellen.
Oder eines hoch militarisierten Australien / Neuseeland ANZ.
>> Hier ein paar Übersichtskarten mit Erläuterung: <<
Danke, viel Material, muß ich erst studieren, werde mich dann aber melden.
„...dass wir es uns nicht leisten können... nicht zurückzahlen können, und auch weil wir diese Projekte in diesem Moment nicht für Malaysia brauchen." (eine 20-Milliarde-Dollar-Eisenbahn, der Bau von zwei Gasleitungen im Wert von 2,3 Milliarden US-Dollar, etc)“
Diese Zahlen erscheinen mir unglaubwürdig.
Das CPEC-Projekt in Pakistan beinhaltet drei Infrastrukturtrassen, Autostrassen, Zugstrecken und Pipelines, 8 Kraftwerke und den Bau des Tiefseewasserhafens Gwadar. Es wird auf 100 Milliarden Dollar taxiert.
Vor Monate bin ich im Rahmen eines Artikels über Xinjiang, dem Autonomen Gebiet der Uiguren, China, auch auf das CPEC-Projekt eingegangen.
>> Diese Zahlen erscheinen mir unglaubwürdig. <<
Ich habe Links angefügt und wenn Sie die infos in den Links bezweifeln, warum nicht im Netz überprüfen? Hier eine Auswahl:
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/malaysia-sagt-projekte-fuer-chinas-neue-seidenstrasse-ab-15748656.html
https://www.handelsblatt.com/politik/international/seidenstrasse-malaysia-stoppt-milliardenschweres-bahnprojekt-mit-china/22919626.html?ticket=ST-8661536-oXN1KnfmtGIPTgfuPRc3-ap4
https://orf.at/v2/stories/2451827/2451828/
Alle Artikel sind aus dem Jahre 2018. Durch Wiederholungen werden Zahlen nicht glaubwürdiger. Ich habe über die neuen Vereinbarungen aus 2019 geschrieben zu denen auch gehörte, 40% der Baumaßnahmen werden von malaysischen Firmen durchgeführt. Ein Novum! China ist bei den BRI-Projekten zu Zugeständnissen bereit.
>> ich verstehe jetzt, was Sie mit politischer Geographie meinten..."
In der abgetauten Arktis wird die Bedeutung Russlands dramatisch zunehmen, egal ob mit China assoziiert oder mit wem auch immer. Die Ansprüche auf die Nordpolregion (Festlandsockel) hat Russland bereits bekanntgegeben. Dass China & Russland sich in diesen zukünftigen Auseinandersetzungen brauchen und unterstützen können, erscheint mir auch einleuchtend.
Das ist ja der grandios kurzsichtige Zug der Mächtigen von heute: Die Antagonisierung Russlands. Ein kurzer Blick auf Ihre Karte:
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/3/31/Arctic_circle.svg/1200px-Arctic_circle.svg.png
macht klar, was "wir" verschenken, indem wir Russland zum Teufel schicken...nach China jagen.
>> Durch Wiederholungen werden Zahlen nicht glaubwürdiger. <
> China ist bei den BRI-Projekten zu Zugeständnissen bereit. <
>> Durch Wiederholungen werden Zahlen nicht glaubwürdiger. <<
Es würde mich brennend interessieren, von Ihnen die "wirklichen" Zahlen zu erfahren. Auch die malaysische Öffentlichlkeit wird sich bestimmt gern überraschen lassen.
>> Ein Novum! China ist bei den BRI-Projekten zu Zugeständnissen bereit. <<
Wenn hart genug verhandelt wird, läßt sich auch China Zugeständnisse abringen. Die Annahme, dass es sich bei China um das Auftauchen des langersehnten benevolenten Hegemons handeln könnte, ist eine Illusion. China handelt in Afrika und SO-Asien und wo auch immer in erster Linie zu seinem eigenen Vorteil - vollkommen legitim.
Zudem hat China einen Haufen offener Rechnungen mit unserem Kulturkreis zu begleichen. Die "Win-Win"-Sprüche sind Teil der chinesischen Propaganda. Allerdings hat China, (noch) nicht damit begonnen, andere Nationen militärisch zu unterwerfen, auch wenn z.B. Vietnam da anderes erzählen könnte. Militärische Eroberung ist kein hervorstechendes Merkmal von Chinas Geschichte gewesen.
Interessante Diskussion, hier.
Ich denke, vieles ist noch unklar. Mir jedenfalls. Eines aber steht für mich fest: Wirtschaftlich wird Europa (einer) der Hauptverlierer sein.
„Es würde mich brennend interessieren, von Ihnen die "wirklichen" Zahlen zu erfahren. Auch die malaysische Öffentlichlkeit wird sich bestimmt gern überraschen lassen.“
Leider werden die tatsächlichen Zahlen bei BRI-Projekten nicht bekanntgegeben. Ich habe nur Vergleichszahlen von CPEC veröffentlicht, die einigermaßen gesichert sind und darauf beziehe ich mich in meinen Ausführungen.
„China handelt in Afrika und SO-Asien und wo auch immer in erster Linie zu seinem eigenen Vorteil - vollkommen legitim.“
Sie meinen die Eisenbahnlinie von Kumming/China nach Vientiane/Laos, eröffnet anfangs dieses Jahres, oder die Addis Ababa-Djibouti Railway, schon ein bißchen älter, ist von China nur zum eigenen Vorteil eingerichtet worden und Vientiane und Addis Ababa profitieren davon nicht?
„Allerdings hat China, (noch) nicht damit begonnen, andere Nationen militärisch zu unterwerfen,...“
China will, so beobachte ich es die letzten Jahrzehnte, Handel betreiben. Militärische Unterwerfungen, westliches Denken, scheint den Chinesen fremd zu sein.
>> Leider werden die tatsächlichen Zahlen bei BRI-Projekten nicht bekanntgegeben. <<
In Malaysia sind die Zahlen der Projekte kein "Geheimnis", deswegen konnten auch alle Zeitungen darüber schreiben. Sie dürfen den angegebenen Zahlen glauben!
China baut, was es baut, mit seinen eigenen Trupps, wenn die Länder nicht einen "Aufstand" machen, läßt wie bei europäischen "Entwicklungshilfeprojekten" seine eigenen Firmen die Aufträge abwickeln und profitiert selbstvertändlich von den Projekten - auch - und das ist ja auch legitim.
Die Eisenbahnlinienen dienen dem Absatz seiner Produkte bzw. in Afrika dem Ausschiffen der afrikanischen Rohstoffe - bösartiges Beispiel ist die Fischfabrikindustrie an der Westküste Afrikas - die Fische werden zu Fischmehl für die chinesischen Fischfarmen verarbeitet - die Afrikaner gehen leer aus, die Fischbestände brechen ein.
Aber wir wollen den Diskurs nicht verschieben...China kommt bestimmt irgendwann dran...muß dran kommen...
Warum antworten Sie mir? Sie wollten doch gar nicht mit mir diskutieren, Sie wollen nur Ihre Vorurteile gegenüber China von mir bestätigt haben. Addis Abeba liegt in Ost- und nicht in Westafrika.
>> Addis Abeba liegt in Ost- und nicht in Westafrika. <<
Das ist richtig. Für die Ausbeutung der Fischbestände Gambias (Westküste Afrika) benötigt China keine Eisenbahn.
https://www.oekoreich.com/medium/china-fischt-meer-vor-gambia-leer-fischmehl-fuer-lachszucht-in-europa
<< Vorurteile bestätigen...<<
Hilfe zur realistischen Betrachtung realer Machtpolitik Chinas geben, war mein Anliegen. Wenn Sie das nicht möchten, lassen Sie es bleiben.
Aus einem imaginären Report.
Executive Summary:
-
'Theatre Two'
Die Entwicklungen in ‚Theatre Two’ laufen wie angenommen.
Europäer abgelenkt und für lange Zeit mit sich selbst beschäftigt.
Verbindungen Europa – Asien reduziert und am Kippen
Kommunikation und Materialfluss gestört oder gekappt.
Weitere Abstimmung analog der gegebenen Situation in ‚Theatre One‘.
-
‚Theatre One‘:
https://www.reuters.com/world/biden-quad-leaders-discuss-ukraine-thursday-white-house-2022-03-03/
Quad-Führer sind sich einig, dass Erfahrungen mit der Ukraine im Indopazifik-Japan, Australien, nicht erlaubt sein sollten.
Ausblick:
Weitere strategische Steuerung und koordinierte Aktion onground erforderlich.
Ausgebauter Einsatz von spaceforce.mil hilfreich.
Neue nationalistische Wellen in der Bevölkerung und den Politikern Zentraleuropas unter Beobachtung (responsive awareness).
„Wie chinesische und europäische Konzerne am Rücken der afrikanischen Bevölkerung und der Umwelt vor Ort große Profite machen.“
Welche Konzerne fischen vor Gambia?
>> Welche Konzerne fischen vor Gambia? <<
In dem Spiegel-Artikel
https://www.spiegel.de/ausland/gambia-chinas-trawler-fischen-afrikas-kuesten-leer-fuer-unseren-lachs-aus-norwegen-a-8e9559d1-13ca-453a-a6e8-51eea97e49ab
wird geschildert dass
>> Hunderte von legalen und illegalen ausländischen Fischfahrzeugen, darunter industrielle Trawler und Ringwadenfänger, die in den Gewässern vor der gambischen Küste kreuzen, die Fischbestände der Region dezimieren und so die Lebensgrundlage der Menschen vor Ort gefährden. <<
Die Fische werden dann in chinesischen Fischfabriken wie "Golden Lead", von denen es 50 in Gambia geben soll, zu dem Mehl verarbeitet, das nach China und Norwegen verschifft wird.
Auch vor Galapagos in Ecuador haben sich die chinesischen schwimmenden Fischfabriken bereits unbeliebt gemacht.
Bitte ignorieren Sie die zwei letzten von mir verlinkten Adressen im vorherigen Post. Da habe ich etwas vorschnell zwei ausgesprochen unangenehme Kandidaten verlinkt.
Aus dem fiktiven Tischkalender der Militaristen Party.
https://en.wikipedia.org/wiki/United_States_Space_Force
https://www.spaceforce.mil/
-
„Die Vereinigten Staaten schließen sich heute
Australien, Kanada, Frankreich, Deutschland, Neuseeland und dem Vereinigten Königreich
an der gemeinsamen Veröffentlichung der „Combined Space Operations (CSpO) Vision 2031“ an.
CSpO ist eine Initiative, die sich mit der übergreifenden Notwendigkeit befasst, eine verantwortungsvolle Nutzung des Weltraums zu fördern und Herausforderungen für die Nachhaltigkeit des Weltraums, Bedrohungen durch technologische Fortschritte und die zunehmend umfassenden und aggressiven Gegenraumprogramme anderer Nationalstaaten zu erkennen. Die „CSpO Vision 2031“ umreißt den übergeordneten Zweck der Initiative und hebt ihre Leitprinzipien hervor, darunter: Nutzungsfreiheit des Weltraums, verantwortungsvolle und nachhaltige Nutzung des Weltraums, Partnerschaften unter Anerkennung der Souveränität und Wahrung des Völkerrechts.
https://www.defense.gov/News/Releases/Release/Article/2941594/dod-and-partners-release-combined-space-operations-vision-2031/
„… verantwortungsvolle Nutzung des Weltraums zu fördern und Herausforderungen für die Nachhaltigkeit des Weltraums ...“
Die ‚Nachhaltigkeit‘ des Weltraums, gesichert durch das Militär… Völkerrecht … ohohohoh
Da ist sie wieder, die neue Nachhaltigkeit.
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Es geht bei dem „Sondervermögen“
kaum
um die warme
Unterwäsche der Soldaten.
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Five Eyes
PLUS
Two.
https://media.defense.gov/2022/Feb/22/2002942522/-1/-1/0/CSPO-VISION-2031.PDF
‚Worauf schauen sie, diese 7 Augen?
Herrn Putin, vielleicht?
Gute Frage… möglicherweise auch.
Die ‚Theater‘ und die Regie:
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https://www.eucom.mil/
https://en.wikipedia.org/wiki/United_States_European_Command
Europa
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https://www.pacom.mil/
https://en.wikipedia.org/wiki/United_States_Indo-Pacific_Command
Indo-China, Pazifik
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https://www.spacecom.mil/
https://en.wikipedia.org/wiki/United_States_Space_Command
Weltraum
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Durch die Struktur der Zusammenarbeit in der ISAF Afghanistan hat USAF wohl als einziges Command die meisten operativen und logistischen Details, Handlungsstrategien etc. aller beteiligten Armeen kennengelernt.
https://en.wikipedia.org/wiki/International_Security_Assistance_Force
ISAF
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News:
https://news.usni.org/2022/02/21/navy-marines-drill-with-japanese-forces-in-test-of-new-island-hopping-concept
Navy, Marines Drill mit japanischen Streitkräften im Test des neuen ‚Island-Hopping‘-Konzepts
https://edition.cnn.com/2022/03/06/politics/mark-milley-ukraine-military-assistance/index.html
At a secret airfield in Eastern Europe, a multinational effort to send weapons to Ukraine proceeds at high speed
Globales Geschehen im Zusammenhang sehen. Gedanken zu einem mögliches Szenario:
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Das derzeitige strategische Ziel der US-Außenpolitik ist die übergreifende Isolierung und Schwächung eines zentralen Teils des eurasischen Kontinents (vor allem Russland und China).
Die derzeitigen taktischen Ziele aus US-Sicht sind in diesem Kontext:
1. Einzäunung Russlands im Westen (Separierung Zentralasiens von Europa) durch die NATO unter (vermutlich deutscher) Statthalterschaft.
2. Einzäunung Chinas im Osten / Südosten (Trennung Asiens vom Pazifik) durch AUKUS und QUAD unter US-amerikanischer Führung, mit starker australischer Einbindung.
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Beide taktischen Ziele müssen im Zusammenhang gesehen und beurteilt werden.
Ziel 1 dient hauptsächlich zur situationsbedingten Anpassung, als indirekte ‚Stell- und Drehschraube‘, für Ziel 2 (prioritäres US-Interventionsinteresse). Direktes militärisches Vorgehen der US für Ziel 1 ist z.Z. wohl nicht geplant, aber man hält ja in solchen Dingen nicht alle Karten auf der Hand.
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Die Ukraine spielt politisch dabei eine ähnliche Rolle in Europa, als ideologischer Kristallisationspunkt, wie Taiwan in Asien / dem Pazifik (political PR: the fight in the media for the hearts and the minds oft the populations).
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Aufgrund der geographischen Lage, sieht das in Europa zunächst natürlich etwas anders aus, auch wegen der unmittelbaren Betroffenheit, aber eine ausschließliche Konzentration auf die Russland-Ukraine Situation versperrt den Blick.
Es gibt in beiden Fällen den gleichen Akteur, der für beide ‚Theater-Vorstellungen‘ die Stränge in den Händen hält, und an diesen ziehen kann, wie für notwendig erachtet.
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Unter dem taktischen Ziel #2 wird sich zukünftig die neue globale Imperial-Strategie der US begründen und entfalten. Diese wird auch stark auf den Weltraum, die eisfreie Antarktis und die Wassermengen und Rohstoffe des Pazifik abzielen.
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Strategisches Ziel der zentral-europäischeren Politik sollte es sein, eine soziale, ökologische, antimilitaristische, eurasische Bindung aufzubauen und weiterzuentwickeln, vor allem im europäischen Teil Eurasiens.
Taktisches Ziel der zentral-europäischen Politik sollte es sein, den asiatischen Teil Eurasiens darin zu unterstützen, den Kontinent, den Pazifik, die Antarktis möglichst frei von hegemonialen, imperialen Einflüssen zu halten.
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Island Hopping in the Pacific … eine alte Militär-Strategie neu aufgelegt.
https://www.councilpacificaffairs.org/initiatives/u-s-plans-to-confront-china-in-pacific-with-island-hopping-missile-force/
https://nationalinterest.org/blog/reboot/us-marines-are-relearning-island-hopping%E2%80%94-war-china-182159
https://www.19fortyfive.com/2022/02/the-us-marines-are-waging-island-warfare-against-china-in-a-wargame/
..... Was die Ukraine betrifft, so sind die beiden Szenarien richtig umrissen. Sollte die Ukraine die Unabhängigkeit wahren können, sehe ich die Perspektiven nicht so negativ........
die Ukraine ist so mausetot, das können Sie sich nicht vorstellen !!