Wladimir Putin hat sich verrechnet

Sanktionen Vor allem das Einfrieren der Reserven der Zentralbank ist für Moskau ein Desaster. China wird dem kriegsführenden Präsidenten kaum zur Seite springen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 09/2022
Moskau, 28. Februar 2022: Der Rubel sinkt und sinkt
Moskau, 28. Februar 2022: Der Rubel sinkt und sinkt

Foto: Pavel Pavlov/Anadolu Agency/Getty Images

Zum Kriegführen braucht man dreierlei: Geld, Geld und noch mal Geld. Davon schien der russische Präsident Wladimir Putin reichlich zu haben. Doch der Krieg dauert länger als gedacht. Die Reaktionen, die Sanktionen und wirtschaftlichen Gegenmaßnahmen, kommen schneller und fallen härter aus als zuvor angenommen. Putin hat sich gewaltig verrechnet.

Der Ausschluss russischer Banken aus dem Bezahl- und Bankenkommunikationssystem SWIFT – nach anfänglichem Zögern vor allem der deutschen, italienischen und ungarischen Regierungen dann doch am Wochenende beschlossen – schneidet die russische Wirtschaft von ihren Geschäftspartnern im Westen ab. Der Rubel stürzte ab. Die Zentralbank sah sich am Montag gezwungen, den Leitzins auf 20 Prozent zu ve