Zinswende in der Eurozone – eine heikle Operation

Geldpolitik Zum ersten Mal seit elf Jahren wird der Leitzins wieder angehoben. Strafzinsen auf Bankeinlagen sollten nun verschwinden. Aber gegen die Inflation hilft die Leitzinserhöhung nicht
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Die EZB in Frankfurt am Main hat den Leitzins um 0,5 Prozent angehoben
Die EZB in Frankfurt am Main hat den Leitzins um 0,5 Prozent angehoben

Foto: Daniel Roland/AFP/Getty Images

Christine Lagarde und der EZB-Rat tanzen auf einem dünnen Seil. Am Donnerstag wurde die lang erwartete Zinswende verkündet: Am 27. Juli steigt der wichtigste Leitzins der EZB um 0,50 Prozent. Ein kräftiger Schritt, eine Erhöhung um 0,25 Prozent war erwartet worden. Für den September sind weitere Zinsschritte angekündigt.

Zum ersten Mal seit elf Jahren wird der Leitzins wieder angehoben, seit dem Mai 2016 lag er im Euroraum bei 0,0 Prozent. Seit 2013 schon gab es Negativzinsen für Bankeinlagen bei der EZB, die die Banken als Strafzinsen an ihre Kunden weitergaben, wenn die zu viel Geld auf dem Konto horteten. Christine Lagarde sprach von einer „Normalisierung“ der Geldpolitik. Strafzinsen auf Bankeinlagen sollten nun verschwinden und Sparzinsen