Unabhängige Außenpolitik der Türkei: Heute hier, morgen dort

Türkei Durch den Westen erpressbar, das ist die Türkei nur in Maßen. Wer auch immer in Ankara regieren wird – das Land wird kein Verlierer der multipolaren Neuordnung der Welt sein
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 21/2023
Nicht nur Baschar al-Assad und Wladimir Putin treffen sich gern mit dem türkischen Präsidenten
Nicht nur Baschar al-Assad und Wladimir Putin treffen sich gern mit dem türkischen Präsidenten

Foto: Alexey Nikolsky/Sputnik/AFP/Getty Images

Die türkische Außenpolitik wird sich nicht grundlegend ändern, vor allem dann nicht, wenn mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Recep Tayyip Erdoğan die Stichwahl gewinnt. Dessen Erfolg überrascht hiesige Beobachter, sind doch die demokratischen und rechtsstaatlichen Defizite in der Türkei kaum zu übersehen. Dementsprechend sollten die Türken ein ureigenes Interesse haben, ihren Autokraten endlich abzuwählen, so die vorherrschende Meinung.

Doch sind die Prioritäten der Erdoğan-Wähler offenbar andere. Die Deutschtürken etwa wählen ihn als Reaktion auf anti-muslimische Ressentiments und fehlende Wertschätzung hierzulande. Die Anhänger seiner Regierungspartei AKP sind, vereinfacht gesagt, vor allem jene a