Pop-up-Hoffnung

Sicherheit Wer in unseren Städten Rad fährt, spielt mit seinem Leben. Die Coronakrise zeigt, wie ein humanerer Stadtverkehr aussehen könnte
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 20/2020
Pop-up-Hoffnung

Illustration: der Freitag

Für den Bruchteil einer Sekunde nehme ich diese Gefahr wahr, die gerade dabei ist, zu einer Lebensbedrohung für mich zu werden. Dabei habe ich mich bis zu diesem Moment sicher gefühlt; es ist zwar dunkel auf dieser Hauptstraße gewesen, doch mein Rad ist mehr als ausreichend beleuchtet. Ich sehe das Auto näher kommen – aber es geht alles viel zu schnell. Ich kann nicht mehr reagieren. Das verdammte Auto hat mich erfasst. Ich erinnere mich genau, wie es mir durch den Kopf schießt: Scheiße, ich werde gerade überfahren!

Das Fahrzeug, das erst kurz vor dem Aufprall zu beschleunigen begann, bringt mich nicht sofort zu Fall. Es drückt stattdessen mein Rad und mich nach vorne – einen Meter, zwei Meter, drei Meter. Im Zeitraffer ringe ich um F