Haltlose Versprechungen

SINN DES LEBENS In seinem neuen Roman »Das Wirklichgewollte« fragt Volker Braun nach den verworfenen Möglichkeiten der Geschichte und den Widersprüchen des privaten Lebens
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Das Nichtgelebte nennt Volker Braun die 1993 entstandene Erzählung, die in dem nun als Taschenbuch vorliegenden Band Trotzdestonichts oder Der Wendehals erschienen ist. Und der jüngste, drei Erzählungen vereinende Band heißt Das Wirklichgewollte. Die beredten Titel eröffnen eine Spannung zwischen Texten, die miteinander korrespondieren. In ihnen wird die Frage aufgeworfen, was im Leben gewollt und was von den Wünschen realisiert wurde. Tragisch ist es, wenn das »Wirklichgewollte« als verschenkte Möglichkeit erinnert wird, wenn es ungelebt geblieben ist, wenn es als »Nichtgelebtes« wie ein Schatten über dem Wirklichen liegt.

Der topographische Ort, an dem Volker Braun die Erzählung Das Nichtgelebte ansiedelt, ist ein mit Bedeut