Nichts ist an seinem Platz

Ortlos In Angela Krauß´ neuer Erzählung "Weggeküßt" hat sich über Nacht die Welt verwandelt
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Eine Frau erwacht eines Morgens in eigentlich gewohnter Umgebung, aber Entscheidendes ist anders. Die Welt um sie herum hat sich grundlegend gewandelt, so dass es ihr schwer fällt, sich zu orientieren: Im Bekannten ist nichts mehr vertraut. Am Anfang von Angela Krauß´ neuer Erzählung Weggeküßt wird auf die Verunsicherung einer Figur verwiesen, die Ähnlichkeiten zu der bereits in den achtziger Jahren entstandenen Erzählung Ströme (1987) aufweist. Doch während die für Sekunden "orientierungslos in den Raum" geworfene Ich-Erzählerin in der frühen Erzählung sich wieder zu verorten vermag, es ihr gelingt, sich zurechtzufinden, weil die Dinge an ihrem Platz sind, haben sie in Weggeküßt ihren genauen Platz und damit a