Direkt in die Seele

Kino Roy Andersson dreht immer wieder den gleichen Film, nur ein wenig anders. Dieser ist besonders gut
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 38/2020

Wer sind diese seltsamen Menschen? Diese Frauen und Männer, die sich wie Geister durch die Welt bewegen, auf den Straßen und in ihren Wohnungen herumstehen, denen meist banale, eben alltägliche Dinge geschehen und die anscheinend nicht wissen, wo sie hingehören? Menschen, die aus dem Fenster starren und so tun, als ob es niemanden neben ihnen gäbe, und falls doch, dass sie das auf keinen Fall interessieren dürfe. Etwa die Informationstechnikerin in ihrem Büro, die „keine Scham kennt“, wie eine Frauenstimme aus dem Off erklärt. Oder der Mann, der im Bus plötzlich zu weinen beginnt, weil er „nicht weiß, was er will“ und damit selbstverständlich an die falsche Öffentlichkeit gerät: „Traurig sein kan