Helden, die keiner braucht

Film In „The Sisters Brothers“ ist der Revolvermann ein melancholisches Auslaufmodell
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 10/2019

Charlie und Eli Sisters waren keine echten Mörder. Ihre Namen wird man vergeblich im Lexikon der legendären Revolverhelden suchen. Denn die Brüder tauchten erst vor sieben Jahren zum ersten Mal auf, und zwar im Roman des kanadischen Autors Patrick deWitt. The Sisters Brothers, nominiert für den Booker Prize, ist die Geschichte zweier Auftragskiller, die sich 1851 auf den Weg von Oregon nach Kalifornien machen, um einen Mann zu jagen. DeWitts Roman ist eine moderne Abenteuerreise im alten Gewand, durch den amerikanischen Westen, den gerade der Goldrausch gepackt hat. Und eine tolle Vorlage für eine Verfilmung.

Denn obwohl – oder gerade weil – der Westernfilm bereits vor Jahrzehnten für tot erklärt wurde, freut man sich immer, wenn er doch wieder