Der letzte Kraftakt

Aufstocker Deutschland wird mehr Geld in die Euro-Rettungsfonds stecken. Aber wird es damit seinem Führungsanspruch gerecht?
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Mario Draghi, der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), übt sich als Schönwettermann. Den deutschen Bankern erzählt er, die Finanzkrise sei fast ausgestanden, das Schlimmste nach geglücktem Schuldenschnitt in Griechenland vorüber. Draghi kann sich darauf berufen, dass die EZB ihre Pflicht getan und die Märkte zweimal, im Dezember und Februar, mit Milliarden spottbilligen Geldes geflutet hat. Der Kapitalschub habe Wunder gewirkt, so der EZB-Präsident.

Dank dieses Geldsegens konnten die privaten Finanzinstitute europaweit durchatmen. Sie haben daraufhin mit kaum verzinsten dreijährigen EZB-Krediten brav europäische Staatsanleihen gekauft, so dass die Zentralbank erstmals seit Monaten den Ankauf derartiger Papiere aus den hoch verschuldeten