Im Steuerwettkampf der Nationen

Zwecklügen und Standortlegenden Die Bundesregierung leistet sich in der EU den Luxus des mildesten und ineffizientesten Systems der Unternehmensbesteuerung
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Wenn die schwarz-roten Koalitionäre ihre eigene Rhetorik ernst nähmen, müssten sie sich Sorgen machen um den "Standort Deutschland". Schließlich soll ein "Standortvorteil" im internationalen Steuerwettstreit aufgegeben werden: der niedrige Mehrwertsteuersatz von 16 Prozent, mit dem man in der EU zu den Niedrigsteuerländern (zusammen mit Spanien, Luxemburg und Zypern) gehört und knapp über dem seit 1992 in der Union geltenden Mindeststeuersatz von 15 Prozent liegt. Gibt es ab 2007 einen Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent, wird die Bundesrepublik ins Mittelfeld aufrücken und gleichauf mit Frankreich, Griechenland, den Niederlanden und der Slowakei liegen. Allerdings spielt die Höhe des Mehrwertsteuersatzes in der internationalen wie innereuropä