Pleitegeier über dem Goldenen Kalb

Finanzkrise des IWF Aus dem Gläubiger droht ein Schuldner zu werden. Reformen sind unumgänglich
Exklusiv für Abonnent:innen

Nie zuvor in seiner 60jährigen Geschichte hat der Internationale Währungsfonds (IWF) in einer tieferen Krise gesteckt. Die Tagung seines Gouverneursrats gerade in Singapur war ein Krisengipfel, bei dem es um Sein und Nichtsein ging, auch wenn viele Beteiligte den Schein der Normalität zu wahren suchten. Auf der Agenda stand eine Reform des Fonds an Haupt und Gliedern, doch mehr als einen symbolischen ersten Schritt haben die Finanzminister der 184 IWF-Mitgliedsländer nicht zustande gebracht.

Der IWF könnte in die Bedeutungslosigkeit versinken und außer den etwa 2.800 hoch bezahlten Ökonomen in seinen Diensten dürfte das kaum jemanden sonderlich schmerzen. Wachsendes Misstrauen und eine anschwellende, vielstimmige Kritik an der angeblich so "soliden"