Orlacs Hände

NEUROWISSENSCHAFT Nicht erst Steven Spielbergs Film "A.I.". dekonstruiert das cartesianische Menschenbild - die Beunruhigung geht von der Wissenschaft selbst aus, mit drastischen Konsequenzen für die Selbstbeschreibung der Gesellschaft und ihrer Akteure
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Immer wieder betrachtet Orlac seine Hände, die nun zu seinem Körper gehören und ihm doch so fremd erscheinen. In Robert Wienes expressionistischem Meisterwerk Orlacs Hände aus den zwanziger Jahren werden einem Pianisten nach einem Unfall die Hände eines Toten transplantiert. Diese Hände aber integrieren sich nicht in den neuen Körper. Stattdessen wollen sie das grauenvolle Werk ihres vormaligen Besitzers fortführen, einem Mörder, der seine Opfer mit den Händen tötete.

Auch Clint Hallam, an dem 1998 zum ersten Mal die Transplantation einer ganzen Hand durchgeführt wurde, empfand seine neue, transplantierte Hand fremd und nicht zu sich selbst gehörend. So fremd, dass er nun nach über zwei Jahren darauf bestand, dass diese