Der Paukenschlag des Präsidenten

Portugal Die linke Minderheitsregierung ist am Ende, im Januar stehen Neuwahlen an. So will es das illustre Staatsoberhaupt des Landes
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 45/2021
Diesmal war alles anders, die politische Lage schien entspannt. Die Krise brach aus heiterem Himmel herein
Diesmal war alles anders, die politische Lage schien entspannt. Die Krise brach aus heiterem Himmel herein

Foto: Imago/Globalmagens

Zuletzt ging es um die Erhöhung des Mindestlohns: Die Kommunisten forderten 755 Euro, die Regierung war nur zu 705 Euro bereit. Der Präsident schwieg erst, zögerte dann – und machte am Ende seine Drohung wahr: Portugal sieht Neuwahlen entgegen. Weil der Haushaltsplan der linken Minderheitsregierung von Ministerpräsident António Costa nicht auf Anhieb eine Mehrheit bekam, verfügte Staatspräsident Marcelo Rebelo de Sousa die Auflösung des Parlaments.

Ein neues wird am 30. Januar bestimmt werden. Rebelo de Sousa hatte zuvor in Interviews angekündigt, dass er das tun könnte oder würde, sollten Kommunisten und Bloco de Esquerda (Linksblock), die die Regierungen Costas in den vergangenen sechs Jahren mitgetragen haben, dem Haushalt ihre