Heiliger Ronaldo

Machismus In Portugal gibt es zwei Nationalkulturen: Katholizismus und Fußball. Frauen haben in keiner von beiden etwas zu melden
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 42/2018
Halbgott auf dem Handy: Auch digitalisiert kann man in einer geistigen Steinzeit leben
Halbgott auf dem Handy: Auch digitalisiert kann man in einer geistigen Steinzeit leben

Foto: Martin Bureau/AFP/Getty Images

Portugiesische Hauptnachrichten eröffnen den Abend oft mit Fußball. Ein neuer Trainer von einem der „drei Großen“ (Benfica, Sporting und FC Porto) wird angeheuert: Liveschalte vor ein Restaurant, in dem der Trainer in spe und der Vereinspräsident verhandeln. Selbstverständlich sind alle Fernsehsender anwesend. Die Fußballlobby ist der harte Kern der portugiesischen Männergesellschaft und hat einen immensen, für deutsche Verhältnisse kaum nachvollziehbaren Einfluss auf Politik und Medien. Frauen gibt es in dieser Welt nur auf den Zuschauertribünen: als sekundenlang eingeblendete hübsche Gesichter. Oder in „Frauenzeitschriften“: als geschminkte, teuer angezogene „Fußballerfrauen“.

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