Im Land der sanften Sitten

Portugal Warum ist das nationale Parlament des südwesteuropäischen Staates noch immer frei von rechten Parteien?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 01/2019
Die Proteste der Gelbwesten in Portugal verklangen fast tonlos und unbemerkt
Die Proteste der Gelbwesten in Portugal verklangen fast tonlos und unbemerkt

Foto: Patricia de Melo Moreira/AFP/Getty Images

Jetzt bleibe im Südwesten der EU nur noch Portugal frei von rechtspopulistischen und -extremen Bewegungen: So war es in diversen Medien zu vernehmen, nachdem im vergangenen Dezember erstmals seit dem Ende der Franco-Diktatur eine extrem rechte Partei in ein spanisches Parlament eingezogen war – wenn auch „nur“ auf regionaler Ebene, in Andalusien. Elf Prozent der andalusischen Wähler, hieß es, hätten dem Mythos ein Ende gesetzt, wonach die Iberische Halbinsel gegen Rechtspopulismus „geimpft“ sei.

In Portugal, wo es außer auf den Azoren und Madeira keine autonomen Regionen und Regionalwahlen gibt, konnte die rechtsextremistische Partei Partido Nacional Renovador ihre Wählerschaft im Laufe der letzten fünf Parlamentswahlen, zwisc