"Danke, das war nötig"

Kampagnenkritik Kristina Schröder will Kindern im Internet erklären, wie Politik funktioniert und was eine Ministerin macht. Was sagt die Zielgruppe? Wir haben einen Zehnjährigen gefragt

Politikverdrossenheit? Pah! Bundesfamilienministerin Kristina Schröder versucht auf kinder-ministerium.de Kinder von 8 bis 12 Jahren für Politik zu sensibilisieren. Funktioniert das? Imre Csébits (10) hat es sich für uns angesehen:

"Ich finde die Seite ganz gut. Es gibt ein Quiz, Videos und ein lustiges Gedächtnisspiel: Die Ministerin geht in verschiedene Zimmer und man muss sich die Reihenfolge merken. Zuerst denkt man: mein Gott, wie einfach! Aber am Ende ist es ganz schön schwer. Ich denke, das Spiel soll zeigen, dass sich Kinder vieles besser merken können als Erwachsene.

Man kann auch das Büro der Ministerin besuchen. Dort erfährt man, was sie so den ganzen Tag macht. Joggen zum Beispiel. Am lustigsten ist ein kleiner Witz: Wenn man auf die Blumen im Zimmer klickt, dann werden die gegossen, und die Ministerin sagt: 'Danke, das war dringend nötig.' Dann kann man noch mal draufdrücken, und sie sagt es wieder. Total unlogisch.

Oft muss man auf der Seite mehrfach klicken, bis was kommt. Das sollten die vielleicht noch mal verbessern. Sie sollten vielleicht auch noch schreiben, wie es Kindern früher ging, damit man merkt, wie gut wir es heute haben. Die Ministerin scheint sympathisch zu sein. Es überrascht mich überhaupt nicht, dass es eine Frau ist, die das Ministerium leitet und sich um die Kinderrechte kümmert. Viele Männer interessieren sich nur für ihr Auto. Ich denke, die Minis­terin will Kindern klar machen, dass Kinder auch Rechte haben. Dass sie genauso viel zu sagen haben wie Erwachsene."

Protokoll: Mikael Krogerus

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