Der Sinnsucher

Im Gespräch Wie es sich anfühlt, wenn man mit 30 noch nichts erreicht hat, weiß Marko Doringer genau. Er hat einen Dokumentarfilm über die Sorgen und Nöte seiner Generation gedreht
Exklusiv für Abonnent:innen

Der Freitag: Herr Doringer, als Sie 30 wurden, hatten Sie eine Art Start-Life-Crisis. Sie wussten nicht, wohin mit sich. Darüber haben Sie einen erfolgreichen Film gedreht:

Marko Doringer:

Ich kann nicht für eine ganze Generation sprechen, aber meine Probleme handelten von einer zunehmenden Unsicherheit, was meinen Lebensentwurf betraf. Ich war freier Filmemacher, also eigentlich das, was ich immer werden wollte. Aber ich hatte keine klaren Lebensverhältnisse, kein regelmäßiges Einkommen, keinen Baussparvertrag, keine Frau und keine Kinder – noch nicht mal eine Freundin!

Das hört sich nach konservativen Zielen an.

Nein, ich hatte dieses unsichere Leben ja durchaus bewusst gewählt, weil es mir eine große Freiheit schenkte, aber dann kam halt doch