Der Wunsch nach dem Pamphlet

Deutsche Prosa Adam Soboczynski hat fast einen Roman geschrieben und skizziert darin die neoliberalen Tugenden unserer Zeit
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Auf Seite 84 steht der Satz, in dem sich die genaue Beobachtung, der feine Humor und das ganz nebenbei Politische des neuen Adam-Soboczynski-Romans am eindrucksvollsten ergänzen: „Wer immerzu sagt, er müsse sich entspannen, betont immerzu, wie viel er doch arbeiten, wovon er sich entspannen müsse. Mithin, er verrechnet die Arbeit mit seiner Freizeit, was die Freizeit zur Funktion der Arbeit degradiert. Die Freizeit ist dann der Ort, der keine Mühe, keine Aufregung, keinen Übermut, keine Unfreundlichkeit mehr lohnt.“ Es lohnt sich, den Satz noch einmal zu lesen.

Der Plot in dem kleinen Bändchen Glänzende Zeiten geht so: ein namenloser Ich-Erzähler erregt sich in bester Thomas-Bernhard-Manier über die neoliberalen Tugenden unserer Zeit.