Ikea-Manager kündigte homophobem Mitarbeiter

Polen Ikea-Manager entlässt LGBTI+ feindlichen Mitarbeiter, jetzt wurde er angeklagt

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Ein schwedischer Enrichtungskonzern Ikea ist bekannt für seine freundschaftliche Beziehungen zu queeren Menschen. Das Unternehmen wollte ein Vorbild sein und veröffentlichte in seinem Intranet ein Dokument, in dem die Ikea-Führung den Internationalen Tag gegen Homophobie unterstützt. Auch hat sie eine offene Umfrage mit Mitarbeitern durchgeführt, ob sie solidarisch mit der LGBT-Community sind. Dann ist alles schlimmer geworden, als man vorstellen konnte.

Ein Eingestellter der Zweigstellen von Ikea in Krakau veröffentlichte die Bibelabschnitte, in den über Vernichtung der Homosexuellen besprochen wird, berichtet der Webportal Notes From Poland. Es geht um das dritte Buch des jüdischen Tanach, die als Levitikus bekannt ist. Tomasz zitierte Auszüge aus dem Kapitel 18, aus denen hervorgehe, dass die Menschen für Homosexualität bestrafen werden müssen: Du darfst nicht mit einem Mann schlafen, wie man mit einer Frau schläft; das wäre ein Gräuel. Alle nämlich, die irgendeine dieser Gräueltaten begehen, werden aus der Mitte ihres Volkes ausgemerzt.

Auch kritisierte Tomasz die Akzeptanz und die Unterstützung der Homosexualität in der Gesellschaft, die er als "abweichendes Verhalten" bezeichnete. Ikea verlangte von ihm diesen Beitrag zu löschen, aber er weigerte sich.

Was nun so interessant ist, dass andere Mitarbeiter über Tomasz klagen. Sie meinen, dass er sich gegenüber den queeren Menschen intolerant und vorurteilshaft verhält. Das ist einer der Gründe, warum er entlassen wurde.

Wie das slowakische Nachrichtenportal startitup.sk berichtet, befindet sich sein Fall derzeit in den Händen der polnischen Staatsanwaltschaft und sie ist da ganz anderer Meinung. Der Staatsanwaltschaft zufolge machte Tomasz nichts illegales. Die Anschuldigungen wurden gegen den Personalmanager erhoben. Insbesondere ihm droht nun eine Haftstrafe für die Verletzung der Religionsfreiheit. Trotzdem wurde das Opfer von der Seite Ikea juristisch geschützt.

Bemerkenswert ist, dass laut der jüngsten jährlichen Bewertung der LGBTQI-Rechte in Europa, die von ILGA-Europe durchgeführt wurde, rangiert Polen hinsichtlich des Schutzes sexueller Minderheiten auf Platz 42 von 49 europäischen Ländern. Im Jahr 2019 war Polen noch auf Platz 38.

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