Geld regiert die Welt – Fußball ist keine Ausnahme

Kapitalismus Geld verdirbt den Charakter. Reichtum fördert die Unmoral. Kapitalismus prägt alle gesellschaftlichen Lebensbereiche, Staat und Politik. Leider ist Sport keine Ausnahme.

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Im vergangenen Jahr haben sich zwölf Top-Klubs aus Italien, Spanien und England zusammengeschlossen, um eine europäische Superliga zu gründen.

Sie wollen ein neues Kapitel für europäischen Fußball öffnen, Wettbewerb und Einrichtungen von Weltklasse sicherstellen und die finanzielle Unterstützung für die breitere Fußballpyramide erhöhen.

Geld ist für sie eine wichtiger Antriebsfeder. Es ist kein Geheimnis, dass die Top-Vereine Europas seit Jahrzehnten mehr oder weniger geheim darüber beraten, wie sie ihr Risiko minimieren und ihren Profit maximieren können. Eine europäische Superliga bringt den Fußballklub-Mitgliedern viel Geld. Laut NY Times bekommt jede Mannschaft für den Ligabeitritt 350 Millionen Euro. Im Vergleich dazu verdiente der Gewinner der Champions League in der kommenden Saison nur 83 Millionen Euro. Apropos, die neue Superliga wird von der US-Großbank JP Morgan unterstützt: Die Vergleichssumme bertägt 6 Milliarden Euro.

Außerdem haben die Top-Vereine die riesige Schulden. FC Barcelona ist mit 1,17 Milliarden Euro der absolute Spitzenreiter in diesem Ranking. Auf Platz zwei liegt Real Madrid mit knapp 900 Millionen. Das “Spitzentrio” wird durch Machester United mit 536 Millionen Euro Schulden komplettiert.

Angesichts der jungsten Ereignisse müssen wir annehmen, dass, nachdem die Europäische Fußball-Union (UEFA) mit dem russischen Großsponsor Gazprom die Partnerschaft beendet hat, der Gasgigant einen Vertrag mit der Superliga abschließen kann. Geschäft ist Geschäft, wie man so sagt.

Man muss auch berücksichtigen, dass der Real-Madrid-Präsident und nebenamtlich der Super-League-Anführer Florentino Pérez als knallharter Geschäftsmann gilt. Im Jahr 2009 holte Florentino Pérez für 94 Millionen Euro den damals 24-jährigen Cristiano Ronaldo von Manchester United. In Europa stellten sich viele Fans die Frage: Wo nimmt Real-Präsident Florentino Pérez in Krisenzeiten das Geld her, mit dem er sein Team von "Galaktischen" zusammenkauft? Uefa-Präsident Michel Platini und der britische Sportminister Gerry Sutcliffe äußerten sich besorgt über den Rekordtransfer. In der Zwischenzeit plante Real-Präsident nach Kakà und Ronaldo noch weitere Millionen-Deals, weil es ihm völlig egal war, was andere von ihm dachten.

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