Flüchtlingskrise in Polen

Ukraine-Krieg Polnische Aktivisten fordern Gelder für Flüchtlingsversorgung, aber die PiS-Regierung schweigt.

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Seit Beginn von Putins Angriffskrieg am 24. Februar sind nach Angaben des Statistikportals Statista 3,5 Millionen Menschen – größtenteils Frauen mit ihren Kindern – aus der Ukraine in Polenangekommen, um sich in Sicherheit zu bringen.

Die Ukrainerinnen und Ukrainer machen bereits etwa ein Zehntel der polnischen Bevölkerung aus, schreibt Neue Zürcher Zeitung. Die meisten von ihnen wollen in die großen Städte. Aber die polnische Regierung hat kein Umsiedlungsprogramm für die Ukrainer, berichtet das Nachrichtenportal Onet.pl. Hanna Machinska, die stellvertretende polnische Komissarin für Menschenrechte ist angesichts dieser Zahlen skeptisch, wie lange die überwältigende Willkommenskultur Polens anhält. Sie sagte, dass “Polen in den ersten Wochen außerordentlich gut im Improvisieren waren”. Machinska ist aber unsicher, ob das Land die ukrainischen Flüchtlinge auch langfristig integrieren kann.

Seit Invasion hilft die polnische Stiftung “der öffentliche Dialog” Flüchtlingen, Soldaten und Verletzten. Die Mitglieder der Stiftung schlagen Alarm, weil ihre Anstalt nicht genug Geld hat, um alle Menschen aus der Ukraine zu versorgen. Aber die Probleme werden größer. Das Mitglied der polnischen Stiftung Kajetan Wroblewski sagte, dass die Zahl der Obdachlosen weiter steigen soll, weil einige Polen und Polinnen, die Kriegsflüchtlinge aufgenommen haben, möchten jetzt zur Normalität zurückkehren. Auch Wroblewski warnt vor Hunger wegen Mangel an Lebensmitteln. Sie betont, dass die gesellschaftliche Initiativen die staatliche Politik nicht ersetzen können und “die fantastische Hilfe für die Ukrainer nicht grenzlos ist”.

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