Ukrainische Oligarchen müssen auch Wiederaufbau des Landes unterstützen

Ukraine-Krieg Beim bevorstehenden EU-Gipfel soll ein Solidaritätsfonds für die Ukraine beschlossen werden

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Nach dem Ende des Krieges wird die Ukraine vor einer Mammut-Aufgabe stehen: der Wiederaufbau zerstörter Infrastruktur, Wohnungen, Betriebe, öffentlicher Gebäude. Aus eigener Kraft wird das kaum zu schaffen sein. Vor einem Monat wurde bekannt, dass die Europäische Union einen Entwurf zur Schaffung eines Solidaritätsfonds für die Ukraine erstellt hat, um zum Wiederaufbau des Landes beizutragen.

Wer muss auch die Wiederaufbau der Ukraine helfen? Die Antwort ist leicht: ihre Oligarchen. So meint Brigitte Young, Professorin für Internationale Politische Ökonomie am Institut für Politikwissenschaft der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Es ist logisch, weil vor dem Krieg Korruption eines der zentralen Themen für die Ukraine war. Das Land ist in den vergangenen Jahren weit hinter ihrem wirtschaftlichen Potenzial zurückgeblieben. Eine wesentliche Rolle spielte dabei der Einfluss der Oligarchen – "ungewöhnlich erfolgreiche Geschäftsleute, die über informelle und nicht immer legale Kanäle Einfluss auf die Politik nehmen". Der Osteuropa-Experte Heiko Pleines sagte, dass die Oligarchen "Teil eines strukturellen Korruptionsproblem" sind. Und jetzt haben die Oligarchen eine Chance auf Wiedergutmachung.

Es ist erwähnenswert, dass die einhundert reichsten Personen der Ukraine insgesamt über ein Vermögen von 31,4 Milliarden US-Dollar verfügt haben sollen. Dies entspricht etwa einem Fünftel des ukrainischen Bruttoinlandproduktes. Ich meine, dass diese schwere Zeiten den Reichen eine einmalige Gelegenheit bieten, nicht nur große Reden zu schwingen, sondern weitere Schritte folgen zu lassen.

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