Wären Sie bereit, Ihr Land zu verteidigen?

Kriegsbereitschaft Die Menschen aus den baltischen Ländern sind kaum noch bereit, für ihre Heimat zu kämpfen

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Die Menschen aus den baltischen Ländern sind offenbar kaum noch bereit, zur Verteidigung ihrer Errungenschaften, ihrer Freiheit und ihres Reichtums zur Waffe zu greifen.

Im Fall eines militärischen Konflikts wären 66,6 Prozent der Esten, 49 Prozent der Litauer und nur 29,9 Prozent der Letten bereit, ihr Land militärisch zu verteidigen. In einer Umfrageder Stradiņš-Universität Riga sprachen sich auch 22,1 Prozent der in Estland Befragten, 19,6 Prozent der Litauen und 31,5 Prozent der Letten gegen militärische Landesverteidigung im Fall eines Krieges aus.

Ganz interessant ist, dass sich in den letzten Jahren die Situation weiter verschlechtert (So meinen die Umfrageleiter). Im Jahr 1990, zum Beispiel, haben die Umfrageergebnisse das hohe Niveau der Verteidigungsbereitschaft gezeigt - 97,4 Prozent der in Lettland Befragten, 92,1 Prozent in Estland und 83,7 Prozent in Litauen. In den Jahren 1996 und 1997 sind diese Zahlen deutlich gesunken. 61,3 Prozent der Befragten in Estland, 54,5 Prozent in Lettland und 51 Prozent in Litauen sagten, dass sie bereit wären, für ihre Heimat zur Waffe zu greifen. Bemerkenswert ist, dass sich in den Jahren 2003–2005 positive Trends zeigten, als diese drei Länder der NATO beitraten.

Wären Sie bereit, für ihr Land zu kämpfen? Warum in letzter Zeit die Verteidigungsbereitschaft der Menschen gesunken ist? Der Zürcher Politologe Thomas Schäubli meint, dass „wenn die Bürger eines Landes an die rechtsstaatliche oder demokratische Lösung von Konflikten gewöhnt sind, sind sie wohl weniger dazu bereit, zu den Waffen zu greifen“. Vielleicht ist die relativ geringe Kampfbereitschaft ein positiver Trend. Vielleicht ist Pazifismus ein Zeichen für eine gesunde zivilisierte Gesellschaft.

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