Fronleichnam: Party für Jesus Christus und Brückentag für Alkoholisierte

Religion Bei den Prozessionen an Fronleichnam wurde Jesus Christus bejubelt und besungen. Und weil nach der Feierei alle vom vielen Wein platt waren, wurde der Brückentag erfunden
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Ministranten bei einer traditionellen Fronleichnamsprozession
Ministranten bei einer traditionellen Fronleichnamsprozession

Foto: Imago/K-P Wolf

An Fronleichnam hat Jesus nichts gemacht. Den Tag legten die Christen auch erst 1264 fest, genauer gesagt, Papst Urban, der vierte. Es wird wahrscheinlich so gewesen sein, dass von der Fastenzeit vor Ostern noch viel Schmuck, Weihrauch und Süßigkeiten übrig geblieben waren. Damals war das ja mit der Fastenzeit ganz streng geregelt. Da gab es kein Glockengeläut, kein Blumenschmuck, nichts Süßes und null Alkohol, nichts, was die Seele in der eh dunklen und eiskalten Jahreszeit erfreuen konnte.

Kein Wunder, dass die Leute damals, nach dem harten Winter, so viel wie möglich feiern wollten. Viele waren damals unfassbar dankbar dafür, dass die graue Zeit endlich vorbei war. Deshalb bauten sie an Fronleichnam vier Altäre, einen für den Segen vor Or