Der Deprimierte

FROSCH OHNE KOPF Bei Michel Houellebecq kommt das Ressentiment wieder zu seinem Recht
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Eine Art literarisches Schisma spaltet, wie auf den Seiten der FAZ ("Hat Michel Houellebecq Ihr Denken verändert?") zu verfolgen, die lesende Öffentlichkeit: Hat Houellebecq nun einen "epochalen Ideenroman" (fast alle Feuilletons) oder einfach nur ein "sehr zärtliches Buch" (Detlev Buck) geschrieben, "ein einziger Schrei nach Liebe"? Ist der Schriftsteller ein "rechter Beatnik" (Diedrich Diederichsen) oder bloß ein "freundlicher Delphin" auf der Suche nach einer menschlichen "Bezugsperson" (Silke Kipper, Verhaltensbiologin)? Immerhin taugt der Autor prächtig als "Projektionsfläche, wo alle möglichen Leute ihre Probleme hinschmeißen" (Jürgen Kuttner). Houellebecq selbst hält sich für einen "moralisch vollkommenen Menschen" und vergleich