Irgendwie Links: Rituelles Ranten, "kaputte" iPads und Lobbyismus

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Freitag, 05.08.11

Reißt euch endlich zusammen!, Daniel Bröckerhoff, ZDF Hyperland

"Wenn Meme und Shitstorm zum Selbstzweck werden, sind sie jedoch nichts weiter als selbstreferentielles Gehabe in der Gedankenblase einer pseudo-elitären Truppe. So werden Gräben nur noch tiefer gemacht, anstatt sie durch Vermitteln und Erklären endlich ein Stück weit zuzuschütten. Die Politik muss lernen das Netz zu verstehen – aber gleiches gilt auch umgekehrt. Denn wir – die “coolen Netzpeople” werden dieses politische System mit all seinen Gremien, Konferenzen und Papieren nicht innerhalb von wenigen Jahren ändern, egal wie viel wir spotten, ranten, schimpfen und lustige Mashups aus Politiker-Äußerungen bauen."


"Akte" deckt auf: Alle iPads kaputt, Stefan Niggemeier

"Was für ein toller Gedanke, dass Springer das schöne iPad durch die Sperrung von Bild.de und damit verbundene Zwangsumleitung zur kostenpflichtigen App quasi mutwillig zerstört hat. Nach dieser Logik könnte ich Computer bestimmter Art kaputt machen, indem ich den Zugang von solchen Rechnern auf mein Blog blockiere — technisch ein Klacks. Andererseits müsste Springer nur den freien Bild.de-Zugriff auch auf anderen Tablet-Computern sperren (vermutlich eh nur eine Frage der Zeit), und die ganze Alle-anderen-Geräte-können-das-Argumentation fiele in sich zusammen."

Addendum zu: Der neue Terrorismus kommt aus dem Netz, Sascha Lobo

"Die Argumentation für ein freies und offenes Internet muss selbst dann greifen, wenn Terror im Netz geboren wird. Unabhängig davon, ob man Breivik als “im Netz geboren” betrachtet oder nicht (für beides gibt es Argumente, meine Sicht habe ich aufgeschrieben). Irgendwann werden terroristische Akte geschehen, die unleugbar netzbasiert sind. Und dann? Weiter so tun, als wäre das Netz niemals an irgendwas schuld? Weiter die Brotmesser-Metapher benutzen? Das wird schon deshalb schiefgehen, weil wir in einer Demokratie leben und also die Meinung der Mehrheit eine ganze Menge zählt."


"Real Names" Policies Are an Abuse of Power,Danah Boyd

"Personally, I’m ecstatic to see this much outrage. And I’m really really glad to see seriously privileged people take up the issue, because while they are the least likely to actually be harmed by “real names” policies, they have the authority to be able to speak truth to power. And across the web, I’m seeing people highlight that this issue has more depth to it than fun names (and is a whole lot more complicated than boiling it down to being about anonymity, as Facebook’s Randi Zuckerberg foolishly did). "


Mangelnde Transparenz: Der Lobbyismus der Internetgiganten, Martin Weigert, Netzwertig

"Grundsätzlich halte ich wenig von Lobby-Anstrengungen der Internetkonzerne – speziell, wenn sie dabei gegeneinander kämpfen und das Argument, es ginge ihnen um das Gemeinwohl, ihrer tatsächlichen Intention (die eigene Marktposition sichern/verbessern) vorschieben. Auf der anderen Seite sind die großen Onlineunternehmen in Zeiten, in denen Politiker sich gerne mit populistischen Vorschlägen zur Regulierung des Internets hervortun, die momentan wohl mächtigste und finanzkräftigste Lobby gegen eine härter kontrollierte und damit verstümmelte digitale Welt."

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Geschrieben von

Sarah Rudolph

neugierig, laut, wirr. // chaotic as usual

Sarah Rudolph

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