Angst vor Ansteckung

Unsicherheit Wut macht blind. Das gilt für die Kritiker der Corona-Politik ebenso wie für alle, die letztere „Covidioten“ nennen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 32/2020
Sieht er so aus, der „schillernde Zerfall des Politischen“?
Sieht er so aus, der „schillernde Zerfall des Politischen“?

Foto: John MacDougall/AFP/Getty Images

Angst haben wir eh schon. Vor dem unsichtbaren Virus, dem weltweit bald 700.000 Menschen zum Opfer gefallen sind. Vor einer zweiten Pandemiewelle. Andernorts tobt die erste noch, fordert Opfer, die qualvoll sterben, gerade eben jetzt, befeuert von unfähigen Regierungen, begünstigt, in den ärmsten Ländern, von mangelnder medizinischer Infrastruktur, schlechten hygienischen Verhältnissen. Wem macht das keine Angst?

Die Angst, die uns die eingejagt haben, die am Samstag ein „Ende der Pandemie“ ausriefen, oft ohne Masken und eng an eng durch Berlin zogen, ist nicht das mulmige Gefühl, das viele von uns befiel, als an Pfingsten überwiegend junge Leute ebenfalls in Berlin ausgerechnet dort ausgelassen feierten, wo nur einen Steinwurf weiter schlecht