Das Ende hat Zeit

Literatur Elvia Wilk erschafft in ihrem Roman „Oval“ ein Berlin, in dem die Klimakatastrophe nicht mehr Zukunftsmusik ist
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 52/2019
Wo jetzt noch Städte stehen, wird eine Wüste sein
Wo jetzt noch Städte stehen, wird eine Wüste sein

Montage: der Freitag

Das Lokal „Altes Europa“ liegt in einem Winkel von Berlin-Mitte, in den man sich selten verirrt. Zwischen Museumsinsel, Boutiquen-Terror um die Hackeschen Höfe, Oranienburger Tor und Rosenthaler Platz herrscht eine für die Gegend ungewöhnliche Stille, gepaart mit dem irrealen Charme, den vollsanierte Straßenzüge in Beige und Pastell atmen. Man muss was vorhaben, um hier durchzukommen, unterwegs zur Synagoge in der Oranienburger Straße sein, zu den „Kunstwerken“ in der Auguststraße oder auch zum Highend-Döner „Kebab with Attitude“.

Elvia Wilk gerade im „Alten Europa“ mit seinen blankgescheuerten Holztischen zu treffen, fühlt sich anachronistisch an. Denn die US-Amerikanerin hat einen Roman veröf