„Die Moralfalle“ von Bernd Stegemann – Igel an Hase: Du Sau

Streitschrift Bernd Stegemann sieht moralische Kommunikation als ein Übel dieser Zeit
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 48/2018
Rot ist er schon einmal. Klüger sollte er allerdings werden
Rot ist er schon einmal. Klüger sollte er allerdings werden

Foto: Pictures Now/Alamy

Niklas Luhmann wußte es: Bei Moral geht es nicht um gute oder schlechte Leistungen, etwa als Astronaut, Musiker, oder Fußballspieler. Wenn wir moralisch urteilen, dann steht die Wertschätzung der ganzen Person auf dem Spiel. Bernd Stegemann, systemtheoretisch geschulter Dramaturg, Hochschuldozent, Autor sowie Gründungsmitglied der linken Sammlungsbewegung „Aufstehen“, sieht das genauso: „Moral kommt immer dann ins Spiel, wenn es um die Zuteilung von Achtung oder Missachtung geht“, schreibt er in seinem neuen Buch Die Moralfalle. Für eine Befreiung linker Politik.

Was moralische Urteile so mächtig mache, sei, dass es bei ihnen darum gehe, ob einer Person Anerkennung und Respekt gezollt werde oder nicht. Also unabhängig davon, was di