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Poetologie Der Dichter Kenneth Goldsmith will Literatur ohne Kreativität, als Training fürs Digitale. Das Plagiat hält er für Kunst. Ein Selbstversuch
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 30/2017
Wie man sich bettet, so liest man: der Poet in seinem Element
Wie man sich bettet, so liest man: der Poet in seinem Element

Foto: Janet Jarman/Washington Post/Getty Images

Ganz schön unkreativ würden Sie, liebe Leserin und lieber Leser, es aller Vermutung nach finden, wenn wir Ihnen hier anstelle einer Buchbesprechung lediglich den zu rezensierenden Text abdruckten, oder? „Da macht’s sich jemand leicht“, würden Sie denken. Und vielleicht: „Dafür kaufe ich den Freitag doch nicht, dass dieser Redakteur überhaupt nichts Eigenes zu Uncreative Writing sagt, und einfach nur abschreibt.“ – „Moment!“, würde ich antworten, „Langsam: Erstens handelt es sich bei Kenneth Goldsmiths Buch, der Titel spricht ja schon Bände, um ein Plädoyer für Literatur, die sich den Zwängen, Neues zu schaffen, vulgo: der eigenen Kreativität freien Lauf zu lassen (oder besser, sie z